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Thomas Mann, BUDDENBROOKS, Fassung von John von Düffel, Mainfranken Theater Würzburg

Premiere: 18. Januar 2014 | 19:30 Uhr | Mainfranken Theater Würzburg, Großes Haus

Buddenbrooks zeichnet „die Seelengeschichte des deutschen Bürgertums“ (Thomas Mann) nach. Geschildert wird darin der unaufhaltsame Verfall einer großbürgerlichen Lübecker Kaufmannsfamilie. In ihrem Selbstverständnis als Familie und als Unternehmen gelten für alle Familienangehörigen kaufmännische Tugenden wie Disziplin, Fleiß und Sparsamkeit. Persönliche Neigungen und Lebenswünsche müssen sich ökonomischen Notwendigkeiten fügen.

Nach dem Tod des selbstbewussten Unternehmers Konsul Johann Buddenbrook liegen die Geschicke der Firma in den Händen seiner drei Kinder Thomas, Christian und Tony. Thomas stellt sich der Verantwortung, die Tradition weiterzuführen, und kann Erfolge vorweisen. Sein Bruder Christian entwickelt sich zu einem lebensuntüchtigen, hypochondrischen Bohémien und seine Schwester Tony muss nach zwei gescheiterten Ehen wieder in das Elternhaus aufgenommen werden. Der Niedergang der Familie scheint jedoch unaufhaltsam zu sein.

Anhand der Lebenslinien der drei Geschwister in der dritten Generation stellt John von Düffel in seiner hoch gelobten Theaterfassung die persönlichen Konflikte heraus, die sich aus dem Widerspruch von familiärer Pflichterfüllung und dem Wunsch nach Individualität ergeben. Durch den schnellen Fluss von kurzen, prägnanten Spielszenen bereitet John von Düffel diesen umfangreichen epischen Stoff geradezu filmisch für die Bühne auf.

Als John von Düffel sich an die Bühnenfassung von Thomas Manns Jahrhundertroman Buddenbrooks wagte, glaubte kaum jemand an den Erfolg des Stückes. Bei der Uraufführung 2005 im Thalia Theater Hamburg wurden die Zweifler jedoch eines Besseren belehrt. In kürzester Zeit eroberte das Schauspiel als Repertoirestück die großen Bühnen.

Mit der Inszenierung von Buddenbrooks präsentiert Regisseur Malte Kreutzfeldt seine erste Regiearbeit am Mainfranken Theater. Dabei werden nicht nur die Mitglieder des Schauspielensembles, sondern auch eine Puppe als letzter Sprössling der Familie, als „Verfallsprinz Hanno“ (Thomas Mann) auf der Bühne zu sehen sein.

Malte Kreutzfeldt studierte Regie an der renommierten Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Nach seiner Abschlussinszenierung wurde er 1999 Oberspielleiter des Schauspiels in Quedlinburg/Halberstadt. Bis 2003 entstanden dort über zehn Schauspielproduktionen, und mit Händels Cesare in Egitto gab er in der Spielzeit 2002/03 auch sein Operndebüt. Seitdem ist er freischaffend tätig und erarbeitete unter anderem Inszenierungen an den Staatstheatern in Nürnberg, Mainz, Oldenburg und Darmstadt. Zuletzt inszenierte er Tom Waits' und Robert Wilsons The Black Rider am Opernhaus in Kiel sowie anlässlich des 200. Geburtstages von Georg Büchner dessen dramatisches Gesamtwerk am Staatstheater in Darmstadt - der Geburtsstadt des Autors.

Inszenierung: Malte Kreutzfeldt

Bühne: Birgit Angele

Kostüme: Katharina Beth

Puppenbau und Coaching Puppenspiel: Peter Lutz

Dramaturgie: Wiebke Melle

MIT

Konsul: Timo Ben Schöfer

Konsulin: Maria Brendel

Thomas: Sven Mattke

Christian: Alexander Hetterle

Tony: Claudia Kraus

Gerda, Thomas’ Frau: Marianne Kittel

Hanno, ihr Sohn: Puppe

Grünlich: Kai Christian Moritz

Kesselmeyer, Bankier: Boris Wagner

Lina, eine alte Bediente: Claudia Schneider

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