Für sein Drama um den Vertreter Willy Loman, der feststellen muss, dass alle großen Erwartungen an sein Leben - die eigene Karriere, die Hoffnungen für seine beiden Söhne - unerfüllt geblieben sind und er nicht Gewinner, sondern Opfer gesellschaftlicher Heilsversprechen ist, erhielt Miller 1949 den Pulitzer-Preis. In der Inszenierung Andreas Nathusius', der zuletzt für die Regie der "Räuber" am Theater Heilbronn verantwortlich zeichnete, steht die Charakterstudie der Titelfigur, des Handlungsreisenden und prototypischen Verlierers Loman, als Mittelpunkt seiner Familie im Vordergrund. Doch der "Tod eines Handlungsreisenden" geht in seinem Sujet weit über ein
Familiendrama hinaus: Heute mehr denn je erlaubt die Geschichte eines
Mannes, der in den USA der 50er Jahre den "amerikanischen Traum" leben
will, eine Übertragung in die Jetztzeit und bietet Zündstoff zur Diskussion über die Rolle des modernen Menschen in der westlichen Gesellschaft, die dem Individuum alles verspricht - ihm aber auch alles abverlangt.