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Trauer um Günther Schneider-Siemssen

Die Wiener Staatsoper trauert um den Bühnenbildner Günther Schneider-Siemssen, der am 2. Juni 2015 88-jährig nach langem Leiden in Wien verstorben ist. Zweifelsohne war Günther Schneider-Siemssen einer der bedeutendsten Bühnenbildner der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, nicht nur im

Opernbereich.

Durch seine zahlreichen Arbeiten im Haus am Ring hat er das *Gesicht“ der Wiener Staatsoper geprägt wie kaum ein anderer. Manche Produktionen in kongenialer Partnerschaft mit Regiemeistern wie Otto Schenk * haben Kultstatus erreicht und stehen heute noch,Jahrzehnte nach ihrer Entstehung, regelmäßig am Staatsopernspielplan.

 

Günther Schneider-Siemssen wurde am 7. Juni 1926 in Augsburg geboren. Er verbrachte seine Jugend in München, wo er zuerst ein Dirigierstudium aufnahm, dann als junger Architekt für den Film arbeitete und nach Aufträgen kleinerer Bühnen nach München und anschließend 1951 als Chefbühnenbildner ans Salzburger Landestheater kam. Er war weiters jahrzehntelang als Bühnenbildner für das Salzburger Marionettentheater, die Salzburger Festspiele und Osterfestspiele sowie als Ausstattungschef für die österreichischen Bundestheater tätig. Seine erste Arbeit für die Wiener Staatsoper war das Bühnenbild für Pelléas et Mélisande 1962, es folgten Bühnenbilder und zum Teil Kostümentwürfe für 26 weitere Werke, darunter etwa La traviata, Die Zauberflöte, Der fliegende Holländer, Tristan und Isolde und Dornröschen.

 

International war er u. a. in Deutschland, West- und Osteuropa, an der New Yorker Met sowie in Opernhäusern in Südamerika, Kanada und Südafrika tätig und hat auf singuläre Weise über 500 Opern-, Ballett- Musical- und Theaterproduktion weltweit ausgestattet. Er hat über 3000 Malereien,

Zeichnungen, Bühnenbildentwürfe sowie zehntausende Projektionsplatten hinterlassen.

 

Günther Schneider-Siemssen wurde 1987 mit der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold ausgezeichnet sowie 1998 mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst.

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