Er wiederum wäre für sein Leben gern Aladin, der Held, dessen Wunderlampe alle Wünsche problemlos erfüllen kann. Nur ist das wirkliche Leben eben ganz anders als es die niedlichen Disneyfilme erzählen.
Autor Christian Lollike gibt sich in seinem Stück nicht damit zufrieden, die von den Disney-Märchenidealen beeinflusste Seelenlandschaft heutiger junger Menschen zu zeigen, sondern er erzeugt mittels der beiden Spieler eine fiktive Märchenwelt, in die die von Enttäuschungen geprägte Alltäglichkeit eindringt. Schneewittchen hat zwar ihren Märchenprinzen bekommen – „und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“, doch sie stellt fest, dass dieses „Glück“ sie langweilt, dass das Zusammenleben mit einem konfliktlosen Prinzen jegliche Leidenschaft vermissen lässt. In der Welt von Disney, die seit Jahrzehnten die Träume ganzer Generationen bestimmt, werden die Betonung klassischer Geschlechterrollen, die Wiederbelebung konservativer Werte und der Traum vom eigenen Schloss als mentale Durchhalteparole für den Arbeitskraftspender propagiert. Das Happy End ist geradezu unerlässlich. Welche Auswirkungen hat das auf unser aller Leben? Haben wir wirklich die richtigen Träume vom glücklichen, zufriedenen, sinnerfüllten Leben?
Regie führt der Bautzener Schauspieler Olaf Hais, dessen Regiedebüt „Tschick“ nach Wolfgang Herrrndorfs Jugendkultbuch ein Publikumserfolg wurde. Für die Ausstattung sorgt Gastbühnenbildnerin Katharina Lorenz. Für die Choreographie konnte Frank Schilcher aus Halle gewonnen werden. Für den musikalischen Part sorgt Tasso Schille.
Regie:
Olaf Hais
Ausstattung:
Katharina Lorenz a.G.
Choreographie:
Frank Schilcher a.G.
Musik. Einstudierung:
Tasso Schille
Darsteller:
Fiona Piekarek-Jung
Diego Carlos Seyfarth
27.02.2016 19:30 Burgtheater Bautzen, großer Saal
18.03.2016 19:30 Burgtheater Bautzen, großer Saal