Dass nun ausgerechnet Tristan als Brautwerber für seinen Onkel König Marke auftritt, empfindet Isolde als Schmach, für die sie Sühne verlangt. Doch eigenmächtig tauscht Isoldes Vertraute Brangäne
den todbringenden Sühnetrank gegen einen Liebestrank und löst damit eine verhängnisvolle Ekstase der Leidenschaft aus. Als sich die Liebenden ihre Treue bis über den Tod hinaus versichern, werden sie von Marke überrascht. Im folgenden Handgemenge wirft sich Tristan absichtlich in das Schwert eines Gegners. Er wird von seinem Freund Kurwenal auf die Burg seiner Vorfahren gebracht, wo der tödlich Verwundete im Fieberwahn auf Isolde wartet. Doch die Geliebte kommt zu spät. Tristan geht ihr in den Tod voraus.
Wagner kannte die tragische Liebesgeschichte nach der Vorlage Gottfrieds von Straßburg zwar schon seit seiner Dresdner Zeit, doch erst durch die Beziehung zu Mathilde Wesendonck, der Frau seines Gönners Otto Wesendonck, ergab sich für ihn ein persönlicher Bezug. Weiter als in jedem anderen Werk trieb Wagner die Harmonik in bis dahin ungekannte und ungehörte Bereiche voran, was seinem Musikdrama einen unvergleichlichen Spannungsbogen von den ersten Klängen mit dem berühmten „Tristan-Akkord“ bis zum Schluss mit „Isoldes Liebestod“ verleiht.
Musikalische Leitung Martin Lukas Meister
Inszenierung John Dew
Bühne Heinz Balthes
Kostüme José-Manuel Vázquez
Choreinstudierung Markus Baisch
Mit Erica Brookhyser Brangäne, Ruth-Maria Nicolay Isolde | Stephan Bootz Ein Steuermann, Minseok Kim / Peter Koppelmann Ein Hirt | Stimme eines jungen Seemanns, Peter Koppelmann Melot, Kyung-Il Ko / Thomas Mehnert König Marke, Ralf Lukas / Werner Volker Meyer Kurwenal, Andreas Schager Tristan