„Wir haben das Licht am Menschen verfinstert, weil wir abermals aufgefressen haben, was uns zu gut gefallen hat und uns so eine entsetzliche Lust hereinverursacht hat.“ (Werner Schwab)
Das Wirtshaus ist ein Ort, an dem sie oft sitzen, die Schwab’schen Körpermenschen, die Stammtischler mit ihrer Lust und ihrem Frust, zwischen Würstel, Bier und der Jukebox, die immer die gleichen Schlager leiert. Da wird schwadroniert, geprügelt, getanzt und gefressen. Da gibt es keinen „Friedfertigkeitsschleimkopf“, da legt man auf den Tisch, was auf den Tisch gehört, da sagt man, was gesagt gehört. Ob es der philosophierende Pädagoge Jürgen ist, der heimlich mit der Kellnerin schläft, der brutale Schläger Karli mit seiner religiös-verzückten Herta oder der reaktionäre Schweindi mit Neigungen für das Kindergeschlecht mit seiner feschen Hasi. Und dazwischen tänzelt die stumpfe Fotzi, die sich durch Herzeigen ihres Unterleibs noch etwas Kleingeld für die Musikbox verdient. Als ein „schönes Paar“ das Schwab’sche Wirtshausuniversum betritt, eskaliert die Situation …
Regisseurin Sophia Bodamer, 1984 in Zürich geboren, studierte Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft und Englische Literaturwissenschaft in Zürich und Berlin. Von 2012 bis 2014 arbeitete sie als feste Regieassistentin am Schauspielhaus Zürich und assistierte u.a. Werner Düggelin, Barbara Frey, Ruedi Häusermann, Dušan David Pařízek und Stefan Pucher. In dieser Zeit zeigte sie neben der Einrichtung mehrerer szenischer Lesungen eine Hommage an Rudi Carrells „Am laufenden Band“ im Rahmen von „Kammer Kaos“ und setzte im Rahmen des Formats „club diskret“ das Stück „mensch.maschine“ von Konstantin Küspert um.
ÜBERGEWICHT, UNWICHTIG: UNFORM
von Werner Schwab
Regie Sophia Bodamer
Bühne Prisca Baumann
Kostüme Selina Tholl
Video Julia Bodamer
Licht Daniel Leuenberger
Dramaturgie Gwendolyne Melchinger
Mit:
Karli Christian Baumbach
Schweindi Lukas Holzhausen
Jürgen Claudius Körber
Fotzi Dagna Litzenberger Vinet
Hasi Miriam Maertens
Herta Lisa-Katrina Mayer
Das schöne Paar Statisterie
Weitere Vorstellungen im Pfauen/Kammer
9./ 11./ 20./ 22./ 26./ 29./ 30. Mai, jeweils 20.30 Uhr
Weitere Vorstellungen im Juni sind in Planung.