Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: DIE SPIELE MÜSSEN WEITERGEHEN – MÜNCHEN 1972 Dokumentartheater von dura & kroesinger, Residenztheater MünchenUraufführung: DIE SPIELE MÜSSEN WEITERGEHEN – MÜNCHEN 1972 Dokumentartheater...Uraufführung: DIE SPIELE...

Uraufführung: DIE SPIELE MÜSSEN WEITERGEHEN – MÜNCHEN 1972 Dokumentartheater von dura & kroesinger, Residenztheater München

Premiere Sa 24. September, 20.00 bis 21.15 Uhr, Marstall

Für die Stadt München sind die Olympischen Spiele 1972 ein riesiger Schritt in die Zukunft: Die Trümmerberge auf dem Oberwiesenfeld werden zur grünen Idylle, in Rekordzeit wird das S- und U-Bahn-System erschlossen und die erste Fußgängerzone Deutschlands eröffnet. Fünftausend Brieftauben fliegen am 26. August 1972 über dem Olympiastadion auf.

Copyright: Residenztheater München

Sie sind nicht nur Friedensemblem der Eröffnungsfeier der Olympiade, sondern auch Symbol der Haltung, die Deutschland der Welt nun zeigen will: «Ein Fest der Hoffnung, dass die Menschen das Trennende überwinden und sich achten», sagt der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) Willi Daume in seiner Rede. Und diese Haltung ist nicht nur Lippenbekenntnis, sondern prägt das Erscheinungsbild der Spiele bis ins kleinste Detail. Nach der Maxime «Natürlichkeit, Spontaneität, Heiterkeit, Modernität» entstehen ein Stadion ohne Wände, ein unbewaffneter Ordnungsdienst ohne Uniformen sowie ein sprachenübergreifendes Piktogrammvokabular.

Die Farben Rot und Schwarz kommen in diesen bunten Spielen nicht zur Verwendung, denn sie sind schmerzhaft mit dem verbunden, was man hinter sich lassen will – die pompöse Machtdemonstration der Nationalsozialist*innen mit ihrer Propagandamaschinerie, die bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin vor der Weltöffentlichkeit mit Hochglanz zu verdecken suchte, welche Verbrechen in Deutschland gerade begangen und geplant wurden. Wie sich der Kalte Krieg in den «heiteren Spielen» 1972 widerspiegelte, warum trotz aller gegenteiligen Bemühungen die Gewalt in Gestalt des internationalenTerrorismus im olympischen Dorf Einzug hielt und welche Konsequenzen dies bis heute hat, untersucht das Regieteam Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger anhand von Augenzeugenberichten, Ermittlungsakten, Zeitungsartikeln und Interviews mit Zeitzeug*innen.

Inszenierung, Konzept und Text Regine Dura,  Hans-Werner Kroesinger
Bühne, Kostüme und Video Rob Moonen
Musik Daniel Dorsch
Licht Barbara Westernach
Dramaturgie Almut Wagner,  Sina Corsel

Mit: Patrick Bimazubute, Florian von Manteuffel, Thomas Reisinger, Pujan Sadri, Hanna Scheibe

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 10 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

ATMENDE SKULPTUREN -- Stuttgarter Ballett in der Saison 2025/2026

Tänzerische Vielfalt wird großgeschrieben! "Oh Dear" von Fabio Adorisio, Choreograf und Solist des Stuttgarter Balletts, beschäftigt sich mit der unheimlichen Welt von Franz Kafka. Inspiriert vor…

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHAUSPIEL VON PETER WEISS IM LANDTAG VON BADEN-WÜRTTEMBERG - die nächste Saison im Schauspiel Stuttgart

Ein interessantes Programm mit ungewöhnlichen Spielorten bietet das Schauspiel Stuttgart in der nächsten Saison an.  

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHWEBENDE MELODIELINIEN -- Neue CD "Farasha" mit Sindy Mohamed (Viola) bei Berlin Classics

Dass auch die Viola als Instrument einen durchaus geheimnisvollen Zauber besitzt, beweist diese Neuaufnahme. Hier wird die Metamorphose eines Schmetterlings musikalisch dargestellt. "Farasha" ist…

Von: ALEXANDER WALTHER

VIRTUOSE LÄUFE UND KOLORATUREN -- Neue CD mit der Mezzosopranistin Megan Kahts bei Solo Musica/

Auf dieser CD lernt man die beiden Barockkomponisten Georg Friedrich Händel und Johann Adolph Hasse noch näher kennen. Sie waren zwei berühmte Meister, die nicht nur durch die Wechselbeziehung zu…

Von: ALEXANDER WALTHER

PLÄDOYER FÜR EINEN UNTERSCHÄTZTEN -- Neue CD mit Orchesterwerken von Max Reger beim Label Ondine

Zu Recht kann man sagen, dass Max Reger als Komponist immer noch unterschätzt ist. Dies beweist einmal mehr die interessante Neuaufnahme mit Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin op. 128 sowie "Eine…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche