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Uraufführung: Alma Deutschers Oper "Cinderella" in einer für Wien erstellten Fassung für Kinder in der Wiener Staatsoper

Premiere Am Sonntag, 28. Jänner 2018, 11.00 Uhr in der KINDEROPER | AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE.

Zum „Cinderella“-Stoff fand das 12jährige Ausnahmetalent – Alma Deutscher ist Komponistin, Geigerin und Pianistin – einen eigenen Zugang, der die Handlung in ein Opernhaus verlegt. Ihre Cinderella ist Komponistin und findet im Prinzen, der in der Oper ein Schriftsteller ist, ihren Seelenverwandten.

 

Mit der Arbeit an Cinderella begann Alma Deutscher schon als Achtjährige – die Oper wurde schließlich 2015 in Israel aufgeführt und feierte 2016 (in erweiterter Version) Premiere im Casino Baumgarten in Wien. Für die Wiener Staatsoper hat sie nun das abendfüllende Werk in eine eigene Fassung für Kinder umgearbeitet, die aber auch Erwachsene ansprechen soll, wie sie im Interview mit Andreas Láng für das Staatsopern-Monatsmagazin „Prolog“ betont: „Cinderella ist in ihrer inhaltlichen und mehr noch in ihrer musikalischen Struktur so mehrschichtig, sodass sie das gesamte Publikum gleichermaßen ansprechen kann. Sie ist primär nicht für Kinder geschrieben worden, ist aber dennoch eine Oper, die von Kindern verstanden – und wie ich so oft erfahren durfte – auch geliebt wird.

Die nun von der Wiener Staatsoper gezeigte eigens erstellte „Wiener Fassung“ wird einem jungen Publikum auf Grund der Kürzung der Gesamtdauer auf lediglich fünfviertel Stunden zusätzlich entgegen kommen. Aber ganz egal ob jung oder älter: Cinderella soll die Zuschauer bewegen, sie glücklich machen sie zum Nachdenken bringen, Spannung erzeugen, die Fantasie anregen.“

Für den „Aschenbrödel“-Stoff hat sie sich selbst entschieden: „[…] Cinderella war von Anfang an mein Lieblingsmärchen. Allerdings wäre mir ein nettes Mädchen, das den ganzen Tag den Boden aufwischt und deren einziger Vorzug kleine Füße sind, die in die berühmten goldenen Schuhe hineinpassen, als Opernfigur zu wenig tiefgründig gewesen. Also machte ich aus ihr eine Komponistin, die aber von ihrer bösen Steifmutter und den bösen Stiefschwestern gezwungen wird, stupide Notenkopierarbeiten zu erledigen … und auch den Prinzen habe ich zum Poeten aufgewertet. Ein romantisches Paar also, das darüber hinaus auch ein gemeinsames Interesse hat – die Kunst!“

Inszeniert wird die Produktion von der österreichischen Regisseurin Birgit Kajtna, seit 2007 als Spielleiterin und Regieassistentin an der Wiener Staatsoper. Mit Cinderella gibt sie ihr Regiedebüt am Haus. Über ihre Regiearbeit sagt sie: „Wir haben das Privileg, in der Märchenwelt zu spielen, das bedeutet für mich, dass die Grenzen zwischen Alltäglichem und Zauberhaftem ineinander verschwimmen dürfen. Daher darf man manches schon überzeichnen … Die Figuren aber müssen in dem, was sie ausdrücken, echt bleiben – egal ob Märchen oder Realität. Das macht die Geschichte lebendig und spannend. […] Mir ist es wichtig, dass wir unsere Wiener Cinderella vom Disney Klischee befreien. Almas Oper ist äußerst vielschichtig und spielt an einem ganz besonderen Ort: In einem Opernhaus – womit uns Alma ein großes Geschenk gemacht hat. Die großen Themen unserer Cinderella sind die Suche nach einem Seelenverwandten, der Versuch die Welt zu verbessern – egal ob König oder Künstlerin und Mobbing: Cinderella ist Außenseiterin nicht auf Grund ihrer Patchwork-Situation, sondern auf Grund ihrer Begabung als Künstlerin.“

Alma Deutscher wird selbst in einigen Vorstellungen auftreten – sie wird bei der Premiere am 28. Jänner sowie bei einigen Folgeterminen Solovioline spielen (siehe Besetzungsblatt anbei).

  • Musik: Alma Deutscher
  • Text: Alma Deutscher, Guy Deutscher, Tsur Ehrlich, Eitana Meidan-Moshe, Elisabeth Adlington
  • Deutsche Übersetzung: Theresita Colloredo, Guy Deutscher, Norbert Hummelt (Gedicht des Prinzen)
  • Dirigent: Stefano Ragusini
  • Regie: Birgit Kajtna
  • Bühne: Christina Feik
  • Kostüme: Janina Müller-Höreth


Alternierende Besetzungen

 

  • Cinderella: Bryony Dwyer | Ileana Tonca | Andrea Carroll | Maria Nazarova
  • Griselda: Caroline Wenborne | Regine Hangler | Lydia Rathkolb
  • Zibaldona: Ulrike Helzel | Miriam Albano | Alexandra Yangel
  • Stiefmutter: Simina Ivan | Donna Ellen | Fiona Jopson°
  • Emeline: Bongiwe Nakani | Zoryana Kushpler | Ilseyar Khayrullova
  • Prinz: Leonardo Navarro | Carlos Osuna | Pavel Kolgatin | Wolfram Igor Derntl
  • König: Dan Paul Dumitrescu | Ayk Martirossian | Sorin Coliban
  • Minister: Rafael Fingerlos | Clemens Unterreiner | Marcus Pelz | Igor Onishchenko
  • Solovioline: Alma Deutscher (28. Jänner, 1., 4., 13., 23., 25. Februar, 18. März, 7., 18. April)
     

Bühnenorchester der Wiener Staatsoper° Debüt an der Wiener Staatsoper | Alle Solistinnen und Solisten geben ihr Rollendebüt.
 

  • Termine: Jänner: 28. (11 Uhr, Premiere), 30.* | Februar: 1.*, 4. (11 Uhr), 13.*, 17. (15.00 Uhr), 21.*, 23.*, 25. (11 Uhr) | März: 3. (15.00 Uhr), 5.*, 6.*, 7.*, 18. (15.00 Uhr)
  • April: 7. (15.00 Uhr), 12.*, 16.*, 18.*, 19.* | Mai: 6. (15.00 Uhr), 10. (11 Uhr)

* Vorstellungen für Schulklassen (Beginn jeweils 10.30 Uhr)

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