Ferner brachte diese Epoche eine Reihe von Ausnahmefrauen hervor, die als Herrscherinnen, Humanistinnen, Dichterinnen und Malerinnen an die Öffentlichkeit traten. Texte wurden an Frauen adressiert, ihnen gewidmet, von ihnen beauftragt. In diese Zeit fällt auch das Entstehen sogenannter «Frauenkataloge», Texte, in denen die Taten und Werke berühmter Frauen seit der Antike aufgelistet waren. Trotzdem galten die Werte, die Errungenschaften der Renaissance waren – Individualität, Freiheit und Autonomie – kaum für das weibliche Geschlecht.
In diesem Spannungsfeld des Frauseins zwischen einer neuen Rollenzuschreibung einerseits und einer bleibenden Unfreiheit andererseits siedelt Verena Weiss ihr Tanztheater «Amarillis my Love» an. Ein besonderes Gewicht legt die Choreografin auf die verschiedenen Lebensalter der Renaissance-Frau. Musikalisch untermalt wird die Choreografie mit englischen und italienischen Lautengesängen der Renaissance und des frühen Barock. Der amerikanische Bassist und Lautenspieler Joel Frederiksen interpretiert gemeinsam mit dem Musiker Domen Marincic Gesänge unter anderem von John Dowland, Thomas Campion und Giulio Caccini.
Produktionsteam: Verena Weiss (Choreografie), Tassilo Tesche (Bühne und Kostüme), Diether Schlicker (Dramaturgie), Joel Frederiksen (Laute und Gesang), Domen Marincic (Viola da Gamaba)
Spieldaten: Mi 10.12.08, Premiere | Do 11.12.08 | Fr 12.12.08 | Fr 09.01.09 | Sa 10.01.09 | Do 15.01.09 | Fr 16.01.09 | Sa 17.01.09