Jena und seine berühmte Anatomie: hier hat nicht nur Goethe den Zwischenkieferknochen entdeckt, hier haben auch Professoren im anatomischen Theater im Rundturm alle möglichen Verwachsungen und Abnormitäten des menschlichen Körpers präsentiert.
Jetzt holt das Theaterhaus Jena das Thema Anatomie zurück in seine Räume. Noch einmal wird Quasimodo zum Leben erweckt. Und landet mitten in unseren modernen Vorstellungen von absoluter menschlicher Schönheit und Fitness.
Welche Chancen hat hier heute noch ein (historisches) Monster? Antwort weiß Dr. Tagliacozzi, ein Schönheitschirurg. Er saugt seinen lymphogenen Höcker ab, bricht ihm die krummen Oberschenkelknochen, vollführt an ihm Nasenplastik, Lippenkorrektur, Chemical Peeling – und pflanzt ihm zuletzt noch eine „schöne Seele“ ein. Seitdem läuft Quasimodo als schöner Mensch umher und hat in einer schön operierten Welt nun ein völlig neues Problem: niemand erkennt mehr seine schöne Seele.
Regie: Bettina Bruinier
Die nächsten Vorstellungen: 24. |25. | 29. April 2009