Dann stellt sich heraus, dass die meisten Maschinen, mit denen er sein Geld verdiente, niemals hergestellt worden sind. Aber das Geld wurde verbucht, Geld ist da. Er zahlt Millionen Steuern, er sponsort seine Region, er finanziert Wahlkämpfe. Wie kann aus Nichts Geld entstehen? Womit finanziert man einen Lebensstil, mit Villa, Helikopter, Schiff, wenn man kaum etwas anderes als eine Blase produziert hat? Weltweite Firmenverzweigungen, mäandernde Geldströme, die mal in bar, mal als Überweisung auf Kreuzfahrten über den ganzen Globus geschickt werden. Maschinen werden vorgezeigt, die nicht neu produziert wurden, sondern ihre Kennzeichnung wurde schlicht geändert.
Man schafft Geld, und mit diesem geschaffenen Geld wird faktisch bezahlt. Hier ist die moderne Form der Alchimie, die das Badische Staatstheater schon in seinen Produktionen „Faust“ und „Die Kontrakte des Kaufmanns“ beleuchtete.
Der Wirtschaftskrimi, „das größte Wirtschaftsverbrechen der deutschen Nachkriegsgeschichte“ wird zum Musical, geht das? Es geht, wenn man Peter Lund hat, der den Text schreibt, und wenn man Thomas Zaufke hat, der die Songs komponiert. Denn Zaufke und Lund schreiben höchst erfolgreich deutsche Musicals. Immer witzig, klug und vor allem aktuell, das „Dreamteam des deutschen Musicals“.
Musik: Thomas Zaufke | Regie: Peter Lund | Ausstattung: Ulrike Reinhard | Choreografie: Andrea Heil | Musikalische Leitung/Einstudierung: Walter Kiesbauer
Mit: Timo Tank (Manfred Schneider), Robert Besta (Rocky Schneider), Annika Martens (Vera Schneider), Lisa Schlegel (Renate Czukrovski), Anna-Magdalena Beetz (Claudia van der Weyll), Georg Krause (Wendelin Schlüter), Stefan Viering (Minister Währing), Gunnar Schmidt (Kommissar Steinheim), Ursula Grossenbacher (Justitia), Walter Kiesbauer, N.N. (Musiker)
Weitere Vorstellungen: 23.3. und 26.3.2011