In dieser Uraufführung sind die einzelnen Teile des Stückes in einem Geflecht miteinander verwoben, spiegeln einander wider und verweisen aufeinander. Die Szenen und Interpreten zielen auf ein Wechselbad der Gefühle des Betrachters und generieren dabei Motive, die dem Stück einen starken inneren Zusammenhalt sowie eine ganz eigene Semantik verleihen. Die choreografischen Strukturen und ästhetischen Formen des Werkes lösen sich in dem durch die Worte des Textes gebildeten Referenzrahmen auf.
Die Tänzer verkörpern nicht nur den dramatischen Text, sondern auch dessen Gegenteil. Grenzen werden erreicht und sogleich überschritten, und das, wogegen diese Grenzen errichtet worden sind, wird von der Choreografie aufgesogen. Die innere Musikalität des Werkes, erreicht durch die Aktion des Phrasing der von den Tänzern abgestimmten Aktionen und Bewegungen, führt zu deren Artikulation, die schließlich in die auf der Bühne zum Ausdruck gebrachte Botschaft transformiert werden.
Godani verwandelt die Aufmerksamkeit des Betrachters in einen intrinsischen Teil der Choreografie selbst. Die choreografischen Ausdrucksformen sind komplex gestaltet und Choreografie wird zum Gegenspieler der Realität. Die auf der Bühne gezeigten Szenen sind ungewöhnlich, fernab von Überzeugungen und Wissen und stellen so Denkmuster und Annahmen über die Welt in Frage. Die Bühne schafft so – einmal mehr – Raum für neue Erfahrungen.
Dresden Frankfurt Dance Company
Eine Choreografie von Jacopo Godani
Licht, Bühne, Kostümdesign Jacopo Godani
Musik 48nord, Ulrich Müller und Siegfried Rössert
Videoprojektion, Konzept und Design Jacopo Godani
Text Jacopo Godani, Luisa Sancho Escanero
Künstlerische Koordination Luisa Sancho Escanero