Rom 2008. Eine Zeugin berichtet, das verschwundene Mädchen sei damals entführt, ermordet und in einem Sack in einer Betongrube versenkt worden. Die Medien berichten, die Ermittlungen laufen erneut an. Doch der Vatikan verweigert wieder die Zusammenarbeit. So bleibt die Tat bis heute unaufgeklärt.
Der Fall der 15jährigen Emanuela Orlandi ist real und gleicht in erschreckender Weise der Oper von Verdi. Wie der Narr Rigoletto ist Vater Orlandi ein kleiner Angestellter am Hofe (hier: der Kurie), und auch er kann seine Tochter nicht vor dem Zugriff der Mächtigen und schließlich ihrem Untergang bewahren. Und wie hier die Geschichten der Oper und der Wirklichkeit ineinander fließen, so zeigt sich im Fall Rigoletto die Nähe Verdis zu seinem Volk und dessen Realität auch in der Musik - durch neue Arrangements und Lieder von Etta Scollo, die man zu den führenden Sängerinnen Italiens zählt.
Nach zahlreichen Recherchen und Gesprächen vor Ort setzt das Stück die aktuell verfügbaren Informationen in die Oper. Der Fall Rigoletto ist das Drama eines Vaters, der sein Kind nicht schützen kann, ein Drama über Gewalt und Alltag in Italien und das Drama des Missbrauchs einer zynischen Macht vor unsren Augen, mitten in einem demokratischen Europa. Und eine Hommage an ein Mädchen und ein anderes Italien, das wir nicht vergessen wollen.
Autoren und künstlerisches Leitungsteam
Musik und Musikalische Einrichtung......................... ...........Etta Scollo
Musikalische Einrichtung Ferdinand von Seebach
Fassung und Inszenierung......................... ...........Bernhard Glocksin
Musikalische Leitung Hans-Peter Kirchberg / Ferdinand von Seebach
Bühne u. Kostüm Helmut Topp u. Elena Zielinski / Christina Kämper
Choreographie Krystyna Obermaier
Dramaturgie Gerhard Müller
Emanuela Orlandi Constanze Morelle / Alexandra Schmidt
Ercole Orlandi, Angestellter im Vatikan Volker Briesemeister / Jörg Gottschick
Alberto, Angestellter im Vatikan........................ ...........Claudio Martino / Egill Arni Palsson
Raoul Bonarelli, stellvertretender Chef der Gendarmerie des Vatikan Tobias Hagge
Sabrina Minardi, Geliebte des Mafiabosses Enrico de Pedis Kristina Jean Hays
Gianluigi Marrone, Richter Dejan Brkic
Flavio Carboni, ein Geschäftsmann Lars Grünwoldt
Paolo, ein Italiener Kerem Can
Eine Italienerin Bianca Iannuzzi / Etta Scollo
Orchester
Flöte Katja Reinbold / Stefan Klemm
Flöte / Klarinette Max Teich / Sydney Pfnür
Klarinette / Bassklarinette Antje Palowski / Jochen Settili
Trompete / Flügelhorn Rainer Brennecke / Ulf Behrens
Posaune / Gitarre Jörg Vollerthun / Jason Liebert
Tuba Rambald Bellmann / Pauline Bovkens
Klavier / Orgel Hans-Peter Kirchberg / Ferdinand von Seebach
Spieltermine 22., 24./25. und 29.-31. Oktober, 5./6., 14./15., 19./20., 22. und 26.-29. November, 3.-5., 10.-13., 17./18., 20., 26./27. und 29./30. Dezember 2009 sowie 2./3. Januar 2010, 20 Uhr
Spielort NEUKÖLLNER OPER, Karl-Marx-Str. 131-133, 12043 Berlin
Verkehrsanbindung: U 7 - Karl-Marx-Straße, S 41/42/46/47 – Neukölln, Bus 104
Karten 9-21 Euro, Vorbestellung unter 030 / 6889 0777, unter tickets@neukoellneroper.de
sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen