Seine Darstellungen des menschlichen Sterbens gehören zu den komplexesten in der Geschichte der Kunst und seine zahlreichen Selbstporträts zeugen von einer fortlaufenden, künstlerischen wie persönlichen Selbstbefragung.
Es sind diese einem breiten Publikum eher unbekannten Seiten des Malers,
die Ruedi Häusermann gemeinsam mit vier Schauspielern und vier Musikern umkreisen wird, um so Hodler und sein Spätwerk auf poetische und humorvolle Art hör- und sichtbar zu machen. „Ich halte die Wahrheit noch über der Schönheit“, hat Hodler über sich selbst gesagt, und auch Häusermann geht es darum, das dem jeweiligen Werk Eigene erfahrbar zu machen: „Der Motor ist immer, eine eigene Welt zu platzieren, und wenn ich um jemanden kreise, ist es für mich wichtig, eine Atmosphäre zu schaffen, eine Umgebung, in der ihm dann der rote Teppich ausgerollt werden kann.“
Der Schweizer Komponist und Regisseur Ruedi Häusermann ist bekannt für
seine eigene musiktheatralische Sprache, mit der er wiederholt Welten
um AutorInnen wie Elfriede Jelinek, Robert Walser oder Peter Bichsel
geschaffen hat: Text, Ton, Bild und Szene fügen sich in eine übergreifende,
fein verästelte Partitur. Für das Stück DER HODLER, das sich mit dem Schweizer Maler Ferdinand Hodler beschäftigen wird, hat Häusermann mit den „Hodler-Quartetten“ nun eigens eine Sammlung neuer
Streichquartette komponiert.
Nach „Wenn eine Dolores heisst, muss sie noch lange nicht schön sein“ (2007) erfindet Ruedi Häusermann mit DER HODLER wieder einen musikalischen Theaterabend am Schauspielhaus Zürich mit Texten von Peter Bichsel, Jura Brüschweiler, Beat Sterchi u.a.
Ruedi Häusermann wurde 1948 in Lenzburg geboren. Er studierte Ökonomie
und klassische Querflöte. Früh interessierte er sich für Jazz und freie Improvisation. Der Maler Giuseppe Reichmuth und der Musiker und Regisseur Christoph Marthaler gehören zu seinen wichtigsten künstlerischen Weggefährten. Ruedi Häusermann arbeitete u.a. am Theater Neumarkt in Zürich, am Theater Basel (Bayerischer Theaterpreis für „Das Beste aus: Das Menschliche Versagen (Folge I)“ 1999), an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, am Schauspielhaus Wien, am Wiener Burgtheater und bei den Münchner Opernfestspielen.
DER HODLER
Musiktheatralische Einsicht von Ruedi Häusermann
Regie Ruedi Häusermann
Bühnenbild Bettina Meyer
Kostüme Barbara Maier
Lichtdesign Rainer Küng
Dramaturgie Katja Hagedorn
Mit:
Jan Bluthardt
Klara Manzel
Nicolas Rosat
Hansrudolf Twerenbold
Musiker:
Benedikt Bindewald (Viola)
Josa Gerhard (Viola)
Christoph Hampe (Cello)
Sara Hubrich (Violine)
Weitere Vorstellungen im Schiffbau/Box:
11./ 18. April, jeweils 19 Uhr
13./ 14./ 16./ 19. April, jeweils 20 Uhr
Weitere Vorstellungen im Mai und Juni 2010 sind in Planung