Seine erste Arbeit in der neuen Funktion des Choreographers in Residence für die Tanzcompagnie Oldenburg gestaltet er gemeinsam mit seiner Weggefährtin Roni Haver: In der inspirierenden Halle 10 kommt Air Ways zur Uraufführung, ein großer Tanzabend, geprägt von der Suche nach Wahrheit in Wissenschaft und Religion.
Üppige 26 x 19 Meter misst die Szene in der Wahlheimat Fliegerhorst; ein fantastischer, aber auch großer Bühnenraum selbst für die gewachsene, inzwischen elfköpfige Tanzcompagnie Oldenburg. Da passt es gut, dass Weizman und Haver von Beginn an den Traum hegten, Orchester und Chor mit auf die Bühne zu bringen. Ein Traum, der erfüllt werden konnte: Die Streicher des Oldenburgischen Staatsorchesters und der preisgekrönte Oldenburger Kammerchor werden unter der Leitung von Guido Johannes Rumstadt Partner des spartenübergreifenden Gesamtkunstwerks sein.
Widersprüche inspirieren Weizman und Haver – selbst wenn es nur scheinbare sind. Zum Beispiel Religion und Wissenschaft, Glauben und Wissen – wenn die Unterscheidung denn so einfach wäre. In Wirklichkeit eint die Disziplinen vieles, etwa die Suche nach der Wahrheit, wenn auch mit unterschiedlichen Konzepten.
Die Musik in Air Ways knüpft an dieses Spannungsfeld von Spiritualität und Wissen-schaft an und stammt von zwei Komponisten, die in ihrem Schaffen kaum gegensätzlicher sein könnten. Der Este Arvo Pärt ist einer der großen Mystiker der zeitgenössischen Musik, in der er oft religiöse Inhalte verarbeitet. So entstand die Berliner Messe für den Deutschen Katholikentag 1990 in Berlin und auch in dem 2002 uraufgeführten Salve Regina vertont Pärt mit dem gleichnamigen lateinischen Gebet einen Teil der katholischen Liturgie. Zwischen diesen beiden Kompositionen von Arvo Pärt wird der erste Teil aus dem vierteiligen Zyklus Weather des Amerikaners Michael Gordon zu hören sein.
Choreografie: Guy Weizman und Roni Haver; Musikalische Leitung: Guido Johannes Rumstadt; Bühne: Ascon de Nijs; Kostüme: Slavna Martinovic; Lichtdesign: Wil Frikken; Film: Jan Klug; Choreinstudierung: Johannes von Hoff; Orgel: Milena Aroutjunowa
Mit: Roni Brandstater, Pin-Chieh Chen, Alessandra Corti, Gili Goverman, Vivienne Hötger, Cordelia Lange; Felix Berner, Roberto Gomez, Frank Koenen, Sasha Pavic, Taneli Törmä
Eine Koproduktion mit Club Guy & Roni, Groningen
Weitere Vorstellungen:
Fr 17. Dezember 2010, Sa 8. Januar 2011, Mi 2., So 20. und So 27. Februar 2011 sowie Fr 11., Do 17. und Di 22. März 2011