Eine heiße Spur führt ihn und seinen Assistenten Tschanz zu dem Lobbyisten Gastmann – einem alten Bekannten Bärlachs: Vor Jahren hatte Gastmann, von der Möglichkeit eines perfekten Mordes überzeugt, einen Mann von einer Brücke gestoßen, der daraufhin ertrank. Gastmann gelang es jedoch, die Tat als Selbstmord darzustellen. Eine offene Wunde für den kranken Bärlach. So geraten die Ermittlungen vor allem zu einer Reise in Bärlachs eigene Vergangenheit und reißen alte Wunden wieder auf.
Die Oper nach Friedrich Dürrenmatts berühmtem Roman von 1950/51 lenkt die Blicke in die Abgründe jenseits der vordergründigen Mordgeschichte. „Der Künstler“, so Dürrenmatt 1954, könne in einer „Welt der Bildung, der Alphabetisierung“ nur noch schwer bestehen: „Vielleicht am besten, indem er Kriminalromane schreibt, Kunst da tut, wo sie niemand vermutet.“ Das Unvermutete aufzudecken, das ist das erklärte Ziel der im Auftrag des Theaters Erfurt entstandenen Oper: „Die bei Dürrenmatt deutlich mitschwingende Albtraumwelt, diese Zwillingsschwester der alltäglichen Schizophrenie und ihrer Verwerfungen, ja ihrer Antilogik, machte den eigentlichen Reiz des Stoffes aus. Eine absurde Tragikomödie lauert hinter dem Mobiliar und lacht ihr sardonisches Lachen.“ (Franz Hummel)
Musikalische Leitung Gerd Herklotz
Inszenierung Rosamund Gilmore
Ausstattung Carl Friedrich Oberle
Chor Andreas Ketelhut
mit Petteri Falck / N.N. (Bärlach), Marwan Shamiyeh (Tschanz), Alice Rath (Anna), Robert Wörle (Gastmann), Máté Sólyom-Nagy (Frau Schönler), Dario Süß (Lutz), Olaf Müller (Dürrenmatt), Stefan Wey (v. Schwendi) u.a.
Weitere Aufführungen
Mi, 19.11.08, 19.30 Uhr / So, 23.11.08, 15.00 Uhr /
Fr, 05.12.08, 19.30 Uhr / Sa, 03.01.09, 19.30 Uhr /
Fr, 09.01.09, 19.30 Uhr
Als Ergänzung zur aktuellen Bühnenfassung zeigt das Theater Erfurt im Rahmen einer einmaligen Matinee am 23. November die berühmte Verfilmung des Romans durch Maximilian Schell aus dem Jahr 1975. Friedrich Dürrenmatt wirkte sowohl als Co-Autor des Drehbuchs als auch als Schauspieler selbst an der Filmversion seines Romanklassikers mit.
Mit Jon Voight, Jacqueline Bisset, Martin Ritt und Helmut Qualtinger ist der Film bis in die Nebenrollen hinein prominent besetzt. Freuen Sie sich auf einen ganzen Tag mit Der Richter und sein Henker im Theater Erfurt, ab 11 Uhr mit der Filmvorführung im Studio und ab 15 Uhr mit der Oper im Großen Haus.
Filmmatinee So, 23. November 2008, 11 Uhr, Studio
Karten-Telefon (0361) 22 33 155 (täglich 10 bis 18 Uhr)
Karten online www.theater-erfurt.de
E-Mail info@theater-erfurt.de