Regisseur Alexander Charim und Komponist Georg Nussbaumer erfinden ein explizit politisches Musiktheater, das dem Ringen um ein Verhältnis zu Israel zwischen Sehnsucht und Kritik Ausdruck verleiht. Eingriffe in Wagners klingenden Orchesterrausch lassen das Original streckenweise hinter neuen Klangwelten verschwinden. Dargestellt von Sängern, Schau- © Solistenensemble Kaleidoskop
spielern und Musikern und ergänzt durch Texte u.a. von Amos Oz und David Grossmann spiegeln sich
unterschiedliche Sichtweisen und Haltungen, die von Identität und Gesellschaft in einem zerrissenen
Land erzählen.
Der Komponist Georg Nussbaumer arbeitet oft mit zu Installationen erweiterten Musikinstrumenten und setzt vielfältige organische und anorganische Materialien ebenso selbstverständlich ein, wie Maschinen, Video oder lebende Tiere. Nussbaumer realisierte Projekte u.a. für Wien Modern, Steirischer Herbst, Nationaltheater Mannheim, Maerz Musik, Bregenzer Festspiele, soundscape Vilnius, Festival of Dialogue of 4 Cultures Łódź, Ring Festival Los Angeles, Kunstfestspiele Herrenhausen und Donaueschinger Musiktage.
Alexander Charim studierte Germanistik und Geschichte an der Universität Wien, anschließend
Schauspielregie an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in Berlin. Seit 2007 arbeitet er als
freier Regisseur u.a. am Schauspielhaus Wien, am Schauspielhaus Graz, am Staatstheater Karlsruhe, bei den Kunstfestspielen Hannover-Herrenhausen, beim Kunstfest Weimar und an der Oper Frankfurt.
Das Berliner Kammerorchester Solistenensemble Kaleidoskop entwickelt jenseits traditioneller
Konzertformen inszenierte Konzerte, Musiktheater oder Installationen und bezieht in seine Arbeit
unterschiedliche Künste ein. Das Ensemble wurde 2006 von dem Cellisten Michael Rauter und dem
Dirigenten Julian Kuerti gegründet und stellt insbesondere zeitgenössische Werke in ein Spannungsfeld
verschiedener Epochen. Das Repertoire reicht von Frühbarock bis zur aktuellen Musik, auch eigene
Musikkonzepte werden dabei entworfen. Bisher arbeitete das Ensemble u.a. mit Sasha Waltz, Roland
Kluttig, Jennifer Walshe und Jan St Werner (Mouse on Mars) zusammen. Seit 2008 ist Kaleidoskop
Hausensemble im RADIALSYSTEM V und regelmäßig zu Gast bei renommierten Festivals. Im Juli 2011
veranstaltete das Ensemble in Berlin eine zweitägige Musikperformance im öffentlichen Raum als
Hommage an Iannis Xenakis.
"Das Solistenensemble Kaleidoskop sucht einen inhaltlichen Faden zwischen den Stücken, um die Form
des Konzerts 'aufzubrechen', wie man früher sagte. (…) Vermutlich weiß das Solistenensemble
Kaleidoskop selbst, dass es nur eine weitere besonders bunte Facette im weiten Spektrum der
Konzertformen präsentiert. Wohl nicht ohne Selbstironie hat es sich 'Musik muss beißen' auf die Fahne
geschrieben." (Berliner Zeitung, 10.03.2011)
Regie Alexander Charim
Komposition Georg Nussbaumer
Bühne und Kostüme Susanne Scheerer
Musikalische Leitung Tammin Julian Lee
Mit Anna Charim, Herdís Anna Jónasdóttir, Annette Lubosch, Ruth Rosenfeld; Martin Gerke,
André Kaczmarczyk, Niklas Kohrt und Solistenensemble Kaleidoskop
Eine Produktion des Solistenensemble Kaleidoskop. In Koproduktion mit Culturescapes, Operadagen Rotterdam und Theater Chur. In Zusammenarbeit mit RADIALSYSTEM V. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds, Gastspiel unterstützt vom Goethe-Institut.