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Uraufführung: DIE KUNST DER SELBSTABSCHAFFUNG - Eine Endlichkeits-Clowneske von Rebekka Kricheldorf - STAATSTHEATER KASSELUraufführung: DIE KUNST DER SELBSTABSCHAFFUNG - Eine Endlichkeits-Clowneske...Uraufführung: DIE KUNST...

Uraufführung: DIE KUNST DER SELBSTABSCHAFFUNG - Eine Endlichkeits-Clowneske von Rebekka Kricheldorf - STAATSTHEATER KASSEL

Premiere Sonntag, 15. Februar 2015, 20.15 Uhr, tif. -----

Ob du ein altmodischer Mensch bist, der lieber zum Büchsentelefon als zum Handy greift, ein kauziger Gesellschaftshasser, der gern gegen allerlei Regeln verstößt, ob du dein Glück so penetrant betonst, bis es dir keiner mehr abnimmt oder du schon jung verstummt bist, da du dem kommunikativen Rauschen um dich her nichts hinzuzufügen hast: Du wirst früher oder später abgeschafft.

 

Der eine hat den Versuch einer Selbstabschaffung bereits erfolglos hinter sich, manch anderer möchte lieber noch ein bisschen hier bleiben, wird aber zwangsabgeschafft von einem fiesen Schicksal. Einigen bleibt noch Zeit, aber wie viel und zu welchen Konditionen? Was tun also mit der Zeit? Man mag sich mit wilder Entschlossenheit den wenigen verbleibenden erotischen Optionen in die Arme werfen. Oder literarisch großkotzig in die Fußstapfen von Max Frisch treten und versuchen, seine Vergangenheit umzuschreiben. Oder der Jugend ihre Jugend neiden. Oder revoltierend gegen die blöde Welt anzetern und jede langweilige Begegnung dem Gegenüber als Lebenszeitvernichtung auf die Rechnung setzen. Empfahl nicht der Yaqui-Indianer Don Juan einst Carlos Castaneda: »Lebe jeden Tag so, als säße der Tod auf deiner linken Schulter?« Das klingt klug, erweist sich in der Umsetzung aber als viel zu anstrengend.

 

Sieben Menschen in unterschiedlichsten Stadien des Verfalls umarmen, konfrontiert mit ihrer Vergänglichkeit, das Absurde umso fester. (Rebekka Kricheldorf)

 

Nach „Testosteron“, „Robert Redfords Hände Selig“, „Das Ding aus dem Meer“ und „Rosa und Blanca“ setzt das Staatstheater Kassel mit einer weiteren Auftragsarbeit die Zusammenarbeit mit Rebekka Kricheldorf fort, die in Kassel auch den Förderpreis Komische Literatur 2010 erhalten hat. Mit ihrem Stück „Alltag & Ekstase“ wurde Rebekka Kricheldorf 2014 zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen.

 

Schirin Khodadadian inszenierte bereits mehrfach am Staatstheater Kassel, unter anderem die Uraufführungen von Rebekka Kricheldorf „Robert Redfords Hände Selig“ (2010/2011) – eingeladen zu den ›Autorentheatertagen‹ 2011 – und Testosteron (2012/2013) – eingeladen zu den ›Autorentheatertagen‹ 2013 am Deutschen Theater Berlin.

 

Inszenierung: Schirin Khodadadian,

Bühne und Kostüme: Ulrike Obermüller,

Musik: Katrin Vellrath,

Dramaturgie: Annabelle Leschke

 

Mit Sabrina Ceesay (Fleur, jünger), Simon Mantei (Marcel, jünger), Aljoscha Langel (Julian, älter), Anke Stedingk (Vanessa, älter), Franz Josef Strohmeier (Valentin, älter), Jürgen Wink (Richard, noch älter), Eva-Maria Keller (Ines, noch älter)

 

Nächste Vorstellungen: 19.Februar, 5. März 2015

 

 

 

 

 

 

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