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Uraufführung: "Die neuen Abenteuer des Don Quijote" von Tariq Ali im Schauaspiel Essen

Premiere: 1. November 2013, 19:00 Uhr, Grillo-Theater. -----

Seit mehr als 400 Jahren ziehen sie durch die Welt: Im Kampf für das längst vergessene Ideal der Ritterlichkeit haben sie es immer wieder mit den Windmühlen der Realität aufgenommen und wurden dabei ein ums andere Mal verkannt und verspottet.

Jetzt sind sie im Heute angekommen, in einer Zeit, in der das Land Utopia längst schon von den Landkarten verschwunden zu sein scheint, einer globalisierten Welt, die bestimmt wird von Kapitalismus, Kriegen, Vertreibung und Ausgrenzung. Ein weiteres Mal ziehen Don Quijote und sein treuer Diener Sancho Panza – der eine wie eh und je auf seinem ebenso edlen wie eloquenten Ross Rosinante, der andere auf seinem sinnenfrohen Maultier – getrieben von unerschütterlichem Optimismus in den gefährlichen und aussichtslos scheinenden Kampf gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung: „Wir müssen die Welt vor sich selbst retten.” Doch dieses Abenteuer wird das gefährlichste von allen werden …

 

Wie sein Titelheld Don Quijote ist auch der Verfasser von dessen „neuen Abenteuern” ein Grenzgänger

zwischen den Welten: Der 1943 im heutigen Pakistan geborene Autor, Filmemacher und Journalist Tariq

Ali widmet sich in seinen Büchern u. a. dem Konflikt zwischen westlicher Gesellschaft und seiner

islamischen Heimat, aber auch dem Kampf gegen Armut und Unterdrückung in Lateinamerika („Piraten

der Karibik. Die Achse der Hoffnung”, 2006). Als 20-Jähriger nach London emigriert, wurde Ali 1966

Mitglied der Bertrand-Russell-Friedensstiftung, für die er in Kriegsgebiete und Krisenregionen reiste, und 1968 zum Führer und Vordenker der internationalen Studentenbewegung. Mit seinem Auftragswerk für das Schauspiel Essen begibt sich der bekennende Sozialist und Antiimperialist auf die Spur eines

Helden, der immer wieder auf dem schmalen Grat zwischen Hellsichtigkeit und Verblendung, zwischen

unbeirrbarem Idealismus und totalem Wahn balanciert, und entwirft in opulenten Bildern die Stationen

einer ebenso seltsamen wie skurrilen Reise durch Welt und Zeit.

 

Regie führt Jean-Claude Berutti. Der gebürtige Franzose inszeniert seit über 20 Jahren Schauspiele und

Opern, u. a. in Brüssel, Frankfurt, Leipzig, Braunschweig, Lyon, Wien und Zagreb, an der Opéra National de Bordeaux, in Straßburg und Tel Aviv sowie an der Pariser Comédie Française. Von 2005-2011 war Berutti Präsident des gesamteuropäischen Theaternetzwerks „European Theatre Convention” (ETC).

 

 

Deutsch von Silvia Berutti-Ronelt und Ulrike Syha

 

Inszenierung

Jean-Claude Berutti

Bühne und Kostüme

Rudy Sabounghi

Mitarbeit Bühne und Kostüme

Katharina Heistinger

Musik

Arturo Annecchino

Korrepetition

Patrick Jaskolka

Choreographie

Katja Buhl

Dramaturgie

Marc-Oliver Krampe

 

Don Q

Silvia Weiskopf

Sancho P

Jens Ochlast

Rosinante

Ingrid Domann

Maultier

Jan Pröhl

Bankerin, Frau in Bar, Soldatin (Dulcinea), Ehefrau

Ines Krug

Intellektueller, tatowierte Mann, Gefreiter X, Jüngling

Tobias Roth

Roma-Frau, Krankenschwester, Barkeeperin

Anne Schirmacher

Finanzminister, Mann in Bar, Anführer der Gang, Ehemann, Pirat

Sven Seeburg

Dichter

Rezo Tschchikwischwili

Statisterie

Josua Becker

Nico Kambeck

Stefan Massmann

 

Die Inszenierung am Schauspiel Essen wird gefördert von der Alfred und Cläre Pott-Stiftung.

 

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