Von allen Seiten wird an ihr herumgezerrt. Respekt, Liebe und Glück findet sie nirgends. An ihrem 18. Geburtstag plant sie, mit ihrer Clique feiern zu gehen, obwohl die Mutter es verboten hat. Hazals Reaktion: »Hallo? Menschenrechte?« Die Mutter: »Ich scheiß auf deine Menschenrechte. Jetzt steh auf und hol mir einen Çay.«
Schließlich lässt ihre Mutter Hazal doch gehen, und der Abend eskaliert. Und zwar so heftig, dass das Mädchen am Ende vor der Polizei aus Deutschland fliehen muss, nach Istanbul – in die Stadt, nach der sie sich immer gesehnt hat. Doch das echte Istanbul und das ihrer Vorstellung haben kaum etwas gemein. Rastlos jagt sie durch die Straßen, während der Himmel über der Türkei zusammenbricht. Aber vielleicht ist das Chaos, in das sie hineinstürzt, ihre einzige Möglichkeit, sich selbst zu finden.
Mit »Ellbogen« hat die 31-jährige Journalistin Fatma Aydemir, die für die taz, Spex und das Missy Magazine schreibt, ein viel beachtetes Romandebüt vorgelegt. Eine knallharte, hochemotionale Geschichte über postmigrantische Verlorenheit, Gewalt, Schuld und das Erwachsenwerden in einer chaotischen Welt.
Es inszeniert Jan Gehler, der sich am Düsseldorfer Schauspielhaus letzte Spielzeit mit »Herr Puntila und sein Knecht Matti« sowie mit »Das Schiff der Träume (E la nave va)« vorgestellt hat und sich am Staatsschauspiel Dresden für die viel beachtete Uraufführung von Wolfgang Herrndorfs »Tschick« verantwortlich zeichnete.
Regie: Jan Gehler
Bühne: Sabrina Rox
Kostüm: Claudia Irro
Komposition: Vredeber Albrecht
Dramaturgie: Frederik Tidén
Mit: Tabea Bettin, Florenze Schüssler, Lou Strenger, Cennet Rüya Voß