Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: „Elses Geschichte“ nach Michail Krausnick, Theater HeidelbergUraufführung: „Elses Geschichte“ nach Michail Krausnick, Theater HeidelbergUraufführung: „Elses...

Uraufführung: „Elses Geschichte“ nach Michail Krausnick, Theater Heidelberg

Premiere 3.03.2012, 17.00 Uhr im Zwinger 3. -----

Für die Bühne bearbeitet von Nada Kokotovic und Nedjo Osman. Else Matulat wächst Ende der 30er Jahre am Rande von Hamburg auf. Es herrscht Krieg. Trotzdem gehen Else und ihre Freundinnen zur Schule und versuchen ein normales Leben zu führen.

Was Else damals nicht weiß: Sie ist nicht das leibliche Kind ihrer Eltern und sie wurde von den Nazis als „Zigeunermischling“ klassifiziert. In einer Frühjahrsnacht 1943 ändert sich für das achtjährige Mädchen alles: Sie wird abgeholt und mit anderen Sinti- und Roma-Familien nach Auschwitz deponiert. Vater Matulat setzt alle Hebel in Bewegung, um Else zurückzuholen.

 

Else hat das Konzentrationslager überlebt, und Michail Krausnick erzählt ihre Geschichte behutsam und unverstellt nach. Die Rolle der Else wird in der Heidelberger Inszenierung von einem Kind gespielt, um eine möglichst hohe Identifikation der Zuschauer zu ermöglichen.

 

Ausgehend von der historischen Thematik sucht das JUNGE THEATER nach Anknüpfungspunkten für heutige Kinder, um möglicherweise auch ein erstes Interesse an der (eigenen) Geschichte zu wecken und Fragen zu stellen. Neben hoch aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Mobbing, Ausländerfeindlichkeit und Ausgrenzung werden aber auch positive Aspekte, wie z. B. das Kämpfen für eine lohnende Sache im Vordergrund stehen. Das JUNGE THEATER ist sich bewusst, wie sensibel man die Geschichte gerade für Kinder ab 9 Jahren erzählen muss. Daher ist das Team bei den Proben mit der jungen Hauptdarstellerin immer wieder in der Lage, sich rück zu versichern und gemeinsam nach einer adäquaten Umsetzung für die Bühne zu suchen.

 

Michail Krausnik wurde 1943 in Berlin geboren und wuchs in Hannover auf. 1962 Umzug nach Heidelberg. Während des Studiums der Germanistik und Soziologie war er Mitbegründer und Texter des Studentenkabaretts "Die Kneifzange". 1966 absolvierte er ein Volontariat beim SDR und war Vorsitzender der AG Funk der Universität Heidelberg. Er war redaktioneller Mitarbeiter beim SDR Studio Heidelberg und Hospitant der Badischen Fernsehredaktion Mannheim. Gleichzeitig schrieb er Essays, Satiren, Gedichte und Hörspiele für verschiedene Sender. 1973 promovierte er mit der Dissertation "Paul Heyse und der Münchner Dichterkreis". Als Drehbuchautor wirkte er an über 120 TV-Produktionen mit. 1976 entstand sein Drehbuch für den Spielfilm Grandison, der in Heidelberg spielt und wie viele der späteren Projekte Krausnicks historische Themen aus der Region aufgreift. Darüber hinaus entstanden, neben den bisher über 30 Buchveröffentlichungen, Theaterstücke und Kabaretttexte für "Die Stachelbären", das Düsseldorfer "Kom(m)ödchen", sowie Soloprogramme für Thomas Freitag. Für seine Arbeit erhielt Michail Krausnik zahlreiche Preise, darunter 1991 den renommierten Deutschen Jugendliteraturpreis für sein Buch „Die eiserne Lerche“ und den CIVIS Fernsehpreis für den Dokumentarfilm „Auf Wiedersehen im Himmel“.

 

Kinderbuch Michail Krausnick

Regie und Bühne Nada Kokotovic

Fassung Nada Kokotovic | Nedjo Osman

Kostüme Hella Bünte

Dramaturgie Jürgen Popig

Theaterpädagogik Hannes Michl

 

Else Laura Burckhardt | Lilly Wilke

Erzählerin/Wanda/Kapo Polin Elisabeth Hütter

Erzählerin/Nussi/Lehrerin/Rote-Kreuz-Schwester Sibel Polat

Erzählerin/Mutter/Meka Joanna Kapsch

Erzähler/Vater/Herr mit goldener Brille/Soldat Massoud Baygan

Erzähler/Lehrer/Soldat David Grimaud

 

Di 6.03.2012, 10.00 Uhr

Mi 7.03.2012, 09.30 Uhr

Mi 7.03.2012, 11.45 Uhr

Sa 17.03.2012, 18.00 Uhr

Di 20.03.2012, 10.00 Uhr

Di 20.03.2012, 15.00 Uhr

Mi 21.03.2012, 10.00 Uhr

Di 27.03.2012, 10.00 Uhr

Mi 28.03.2012, 09.15 Uhr

Do 29.03.2012, 11.00 Uhr

Fr 30.03.2012, 10.00 Uhr

Di 17.04.2012, 11.30 Uhr

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 17 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

DER NARR ALS REVOLUTIONÄR -- Verdis "Rigoletto" in der Staatsoper Stuttgart

Das Regieduo Jossi Wieler und Sergio Morabito hat "Rigoletto" hier als Narren und Revolutionär zugleich inszeniert. Er rebelliert gegen ein seiner Meinung nach ungerechtes System und stachelt den…

Von: ALEXANDER WALTHER

JAGENDE HORN-PASSAGEN -- Neue CD von Helmut Lachenmann "My Melodies" bei Naxos (BR Klassik - musica viva)

Ein kompositorischer Umgang mit dem Phänomen Melodie steht im Mittelpunkt der Komposition "My Melodies" für acht Hörner und Orchester des 1935 in Stuttgart geborenen Helmut Lachenmann. Unter der…

Von: ALEXANDER WALTHER

VOLLENDETER FORMALER AUFBAU -- Bachs Matthäus-Passion mit den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben in der Stiftskirche STUTTGART

Für Karfreitag 1729 schrieb Johann Sebastian Bach seine "Matthäus-Passion" BWV 244 und arbeitete sie dann noch dreimal um. Der vollendet ausgewogene Aufbau dieses Meisterwerks kam in der Aufführung…

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHONUNGSLOSE SELBSTERKENNTNIS --- John Gabriel Borkman im Schauspielhaus Stuttgart

Henrik Ibsen ist der Dramatiker der schuldhaft versäumten Selbstemanzipation. Er setzt sich schonungslos mit den Lebenslügen der Menschen auseinander. Seiner Devise "Dichten ist Gerichtstag halten…

Von: ALEXANDER WALTHER

DRAMATISCH GEBALLTER ABLAUF --- Verdi Operngala im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Vorwiegend Spätwerke Giuseppe Verdis standen bei dieser sehr gelungenen Operngala auf dem Programm. Die vorzüglich musizierende Württembergische Philharmonie Reutlingen unter der inspirierenden…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑