E.T.A. Hoffmanns Die Automate und Der Sandmann, Mary Shelleys Frankenstein, Filme wie Blade Runner, Matrix oder Der Terminator – unzählige Werke beschäftigen sich mit dem Thema des künstlichen Menschen und dem ewigen Wunsch des Menschen, selbst Gott zu spielen und ein Ebenbild seiner selbst zu kreieren. Mit dem großen Handlungsballett Coppelia hat der Stoff seinen klassischen Ausdruck im Tanz gefunden. In seinem neuen Tanztheater-Abend schafft Hans Henning Paar nun wiederum ein Handlungsballett, das zahlreiche Motive aus Literatur und Tanztradition zitiert und variiert, das Thema jedoch aus gänzlich neuer Perspektive aufgreift: Mit seinen menschlichen und künstlichen Figuren begibt sich Paar in Copy Coppelia auf die ewige Suche nach der Perfektion des Körpers – manifestiert im Körper des Tänzers.
Ausgangssituation ist ein Laboratorium, in dem Dr. Coppelius mit seinem Gehilfen Nathanael forscht und versucht, das perfekte Wesen - Coppelia - zu erschaffen. Paar erzählt mit den Mitteln des Tanzes über die Konfrontation des neuen Wesens mit der Gesellschaft im digitalen Zeitalter, dem Zeitalter der Parallelwelten. Ob es sich dabei um einen künstlichen Menschen in einer wirklichen Welt handelt, oder um den wirklichen Menschen in einer künstlichen Welt, bleibt in diesem Spiel der Verwirrung lange unklar. Auch Coppelia selbst wird sich fragen: „Wer oder was bin ich?“
Choreografie: Hans Henning Paar, Bühne & Kostüme: Andreas Carben
Musik: Åke Parmerud, Fritz Hauser, Michael Gordon, Reinhard Febel u.a.
Besetzung (in alphabetischer Reihenfolge)
Coppelia Lieke Vanbiervliet / Antonia Vitti
Dr. Coppelius Pedro Dias / Matthias Markstein
Nathanael Erik Constantin / David N. Russo
Medusa Loni Landon / Julia Szemro
Siamzwillinge Antonin Comestaz & Carolina Constantinou
Krzysztof Zawadzki & Loni Landon
Spitzenmodell Camelia Georgescu / Hsin-I Huang
Rohlinge Anna Caviezel, Maida Kasarian; Gianluca Martorella,
John Sandurski, Krzysztof Zawadzki
Termine: 19./28. Januar; 3./26. Februar; /12./29. März; 1./9. April 2009
Hans Henning Paar hat für diesen Abend ungewöhnliche Musiken zeitgenössischer Komponisten wie Åke Parmerud, Fritz Hauser, Michael Gordon und Reinhard Febel u.a. zusammen gestellt, die von minimalistischen Kompositionen über elektronische Sounds bis zu gewaltigen orchestralen Klängen reichen.