Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
URAUFFÜHRUNG: "Geronnene Interessenslage" von Clemens Mädge - Schauspielhaus WienURAUFFÜHRUNG: "Geronnene Interessenslage" von Clemens Mädge - Schauspielhaus...URAUFFÜHRUNG: "Geronnene...

URAUFFÜHRUNG: "Geronnene Interessenslage" von Clemens Mädge - Schauspielhaus Wien

Premiere: 13. Februar 2015, 20:00 Uhr. -----

Gott schuf die Welt in sechs Tagen, am siebenten ruhte er. So steht es in der Genesis geschrieben. In Geronnene Interessenslage ruht Herr Otto, seines Zeichens Gott, von Anfang an. Die Geschäfte führt an seiner statt seine Frau Anna:

Sie vermietet einen Raum, der vom Boden bis zur Decke mit Schränken und Kommoden möbliert ist; in den Schubladen dieses Nachtasyls leben vier aus der Zeit gefallene Individualisten. Sie gehen Tätigkeiten nach, die keinen Anfang und kein Ende zu nehmen scheinen, zirkulieren um sich selbst. Es sind exzentrische, melancholische Kreaturen, die ihren Tagträumen nachhängen, als gäbe es kein Außen mehr, keine Sachzwänge und Verbindlichkeiten. Clemens Mädge untersucht die fatale Strategie des „Sich-nicht-Fortbewegens in der Welt“. Dem absurden Setting, das zwischen Warten auf Godot und Bartleby der Schreiber changiert, ist eine Komik eingeschrieben, die von einem Mikrokosmos erzählt, in dem das individuelle Kreisen angesichts der existenziellen Geworfenheit machtlos bleibt. Gott ist nicht tot, er schläft nur.

 

Geronnene Interessenslage entstand im Rahmen des Autorenprojektes stück/für/stück am Schauspielhaus und wurde 2012 mit dem Hans-Gratzer-Stipendium ausgezeichnet.

 

Clemens Mädge

geboren 1983 in Lüneburg. Nach dem Abitur 2003 Bühnentechniker beim Ernst Deutsch Theater in Hamburg. 2005 Studium der Germanistik und Geschichte an der Universität Hamburg. 2007 bis 2010 Regieassistent sowie Autor und Regisseur am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, dortige Arbeiten: u.a. Im Stillen (2009), M – Ein Mann jagt sich selbst (2010) und die Bühnenadaption von Émile Zolas Bestie Mensch (2011). 2013 Autor und Regisseur von Cartoon, Monsun Theater Hamburg. 2010 Auszeichnung mit dem Nachwuchspreis der Freunde des Deutschen Schauspielhauses Hamburg. 2014 Bearbeitung von Shakespeares Der Sturm unter dem Titel Ausnahmezustand Mensch Sein am Volkstheater Wien. Am Schauspielhaus Wien nahm er 2012 am Autorenprojekt stück/für/stück teil und wurde für Geronnene Interessenslage mit dem Hans-Gratzer-Stipendium ausgezeichnet.

 

Robert Borgmann

geboren 1980 in Erfurt. Studium der Bildenden Kunst in London sowie Philosophie und Germanistik an der Universität Köln. Regiestudium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin. Inszenierungen: u.a. am Deutschen Theater Berlin, Schauspielhaus Zürich, Schauspiel Leipzig (2011/12 als Hausregisseur), Schauspiel Köln, Maxim Gorki Theater Berlin und am Schauspiel Stuttgart. Mit Onkel Wanja (2014, Schauspiel Stuttgart) wurde er zum 51. Berliner Theatertreffen eingeladen. Zuletzt inszenierte Borgmann die Uraufführung von Ewald Palmetshofers die unverheiratete am Wiener Akademietheater. Am Schauspielhaus Wien inszenierte er Herr mit Sonnenbrille von Gerhild Steinbuch (UA 2010) und Puppen von Kevin Rittberger (UA 2011).

 

Mit

Steffen Höld EWGENJI GOLDWASSER, LITERATURPROFESSOR

Nicola Kirsch MATUSCHKA, LEHRERIN

Gideon Maoz PAUL, ANGESTELLTER

Myriam Schröder GRATSCHE, AKKORDEONSPIELERIN

Margarethe Tiesel FRAU ANNA, MITVERMIETERIN

 

Regie und Ausstattung Robert Borgmann

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 14 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

JAGENDE HORN-PASSAGEN -- Neue CD von Helmut Lachenmann "My Melodies" bei Naxos (BR Klassik - musica viva)

Ein kompositorischer Umgang mit dem Phänomen Melodie steht im Mittelpunkt der Komposition "My Melodies" für acht Hörner und Orchester des 1935 in Stuttgart geborenen Helmut Lachenmann. Unter der…

Von: ALEXANDER WALTHER

VOLLENDETER FORMALER AUFBAU -- Bachs Matthäus-Passion mit den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben in der Stiftskirche STUTTGART

Für Karfreitag 1729 schrieb Johann Sebastian Bach seine "Matthäus-Passion" BWV 244 und arbeitete sie dann noch dreimal um. Der vollendet ausgewogene Aufbau dieses Meisterwerks kam in der Aufführung…

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHONUNGSLOSE SELBSTERKENNTNIS --- John Gabriel Borkman im Schauspielhaus Stuttgart

Henrik Ibsen ist der Dramatiker der schuldhaft versäumten Selbstemanzipation. Er setzt sich schonungslos mit den Lebenslügen der Menschen auseinander. Seiner Devise "Dichten ist Gerichtstag halten…

Von: ALEXANDER WALTHER

DRAMATISCH GEBALLTER ABLAUF --- Verdi Operngala im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Vorwiegend Spätwerke Giuseppe Verdis standen bei dieser sehr gelungenen Operngala auf dem Programm. Die vorzüglich musizierende Württembergische Philharmonie Reutlingen unter der inspirierenden…

Von: ALEXANDER WALTHER

FEINSTE SCHATTIERUNGEN DES GEFÜHLS -- Stuttgarter Philharmoniker unter Gabriel Feltz mit Berg und Brahms in der Liederhalle Stuttgart

Wieder konnte man als "Minutenstück" eine interessante Komposition eines Studenten der Kompositionsklasse von Prof. Marco Stroppa an der Stuttgarter Musikhochschule hören. Der 1987 in Mailand geborene…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑