Dann verstößt er sie. Bevor ihn seine eigene Erbärmlichkeit einholt, muss sie verschwinden, bis zur nächsten Begegnung. Die unerwartete Rückkehr von Sahid, Lailas Vater und Georges Freund, rückt die Figuren aus der Isolation in ein neues Verhältnis zueinander.
Die junge deutsch-iranische Autorin Azar Mortazavi (*1984) entlässt die Figuren aus ihren Sehnsuchtswelten und verschafft sich durch ihren beherzten Zugriff auf die Welt eine ungewöhnliche Stimme unter den zeitgenössischen Autoren. So wie die treibende und raue, beinahe brutale Sprache der Dialoge umschlägt in eine befremdliche Poesie, so versuchen ihre Figuren ihrer Einsamkeit zu entkommen und den Aufbruch zu wagen.
Ich wünsch mir eins ist Mortazavis zweites Drama nach Todesnachricht (UA 13.1.2011 Pfalztheater Kaiserslautern). Am Tag nach der Premiere liest Azar Mortazavi im emma-theater aus ihrer
unveröffentlichten Erzählung Ein Lebensbericht.
Es inszeniert Annette Pullen, Leitende Schauspielregisseurin am Theater Osnabrück, die in der vergangenen Spielzeit mir der Uraufführung von Theresia Walsers Ein Stille für Frau Schirakesch zu den Autorentheatertagen nach Berlin eingeladen wurde.
Inszenierung Annette Pullen
Bühne/Kostüme Gregor Sturm
Dramaturgie Anja Sackarendt
Leila Andrea Casabianchi
George Thomas Kienast
Sybille Maria Goldmann
Sahid Oliver Meskendahl
Weitere Vorstellungen: 9./13./ 16.12.2012 und bis Juni 2013