Davon träumt Marko, der immerhin eine der wenigen Lehrstellen im Ort ergattert hat. Katja träumt stattdessen von einer Beziehung mit Marko. Um ihrer Liebe auf die Sprünge zu helfen, wird sie schwanger. Doch das macht die Sache nur noch schlimmer. Marko verlässt Katja und geht nach Österreich. Zwischen dem Gerede der Nachbarn, der nervenaufreibenden Sorge um das Kleinkind und ihren eigenen Zukunftsträumen verliert Katja immer mehr den Überblick. Sie muss einfach mal raus. Als ihr neuer Freund Hannes sie zum Zelten mitnimmt, kann das Kind ruhig mal zu Hause bleiben. Doch dann dauert der Urlaub statt zwei Tagen zwei Wochen. Und am Ende ist das Kind tot.
Anne Rabe zeichnet so scharf wie einfühlsam das Bild einer Generation, die sich verzweifelt der Perspektivlosigkeit und der Resignation der Älteren entgegenstemmt. In einem Umfeld von wachsender Gleichgültigkeit, Rückzug und Desintegration stellt sie die Frage nach gesellschaftlicher und sozialer Verantwortung und den Ursachen menschlichen Scheiterns.
Die 24-jährige Anne Rabe studierte Szenisches Schreiben an der Universität der Künste in Berlin und erhielt 2008 den Kleist-Förderpreis für junge Dramatik für ihr Stück Achtzehn Einhundertneun – Lichtenhagen und den Förderpreis des Schiller Gedächtnispreises 2010.
Anna-Lena Kühner, Regie-Absolventin der Frankfurter Hochschule für Musik und Theater und Regieassistentin am Nationaltheater, wird Rabes Stück Als ob schon morgen wär im Studio uraufführen.
Eine Kooperation des Nationaltheater Mannheim mit der Hessischen Theaterakademie Frankfurt am Main
Inszenierung: Anna-Lena Kühner
Bühne: Kathrin Younes
Kostüme: Janine Werthmann
Dramaturgie: Katharina Blumenkamp
Mit Jenny König, Cornelia Kempers, Ragna Pitoll, Hans Fleischmann, Mats Reinhardt, Taner Sahintürk, Sascha Tuxhorn
Nächste Vorstellung: 26. Dezember 2010
Kartentelefon: 0621- 16 80 150, www.nationaltheater-mannheim.de