Aber nicht nur Wesselys Unternehmungen kommen in den Würgegriff von Konkurrenzdruck und behördlichen Schikanen, auch im privaten Bereich entgleiten dem erfolgreichen Unternehmer die Dinge.
Nun siedelt Götz Spielmann sein Theaterstück im Rotlicht-Milieu an und die Probleme eines Bordellbesitzers erweisen sich als deckungsgleich mit den Problemen eines mittelständischen Unternehmers. Auf raffinierte Weise formuliert Spielmann in der Figur des Bordellbesitzers Wessely zentrale Fragen über den Bewusstseins-Zustand einer nach wie vor männlich dominierten Gesellschaft am Anfang des 21.Jahrhunderts.
Wie verhalten sich Menschen, wenn ihr ausschließlicher Motor das Ego ist, wenn die Wahrnehmung von Welt und Ich ausschließlich gesteuert ist vom Aspekt der maximalen Profitorientierung? Und was passiert, wenn etwas geschieht, was sich nicht in diese erfolgsorientierte Welt integrieren lässt – Krankheit und Tod? Nachdem Wessely von seinem Arzt über seine tödliche Erkrankung erfährt, nimmt das Stück einen überraschenden Verlauf. Die Frauen seines Lebens treten immer stärker auf den Plan…
Inszenierung Gerhard Willert
Bühne und Kostüme Alexandra Pitz
Musik Christoph Coburger
Dramaturgie Franz Huber
Mit: Bettina Buchholz (Anita), Sabine Martin (Lydia), Nicole Reitzenstein (Hanna/Xenia), Gunda Schanderer (Palucca) ; Konstantin Bühler (Ronnie/Konrad), Stefan Matousch (Wessely)