Nach dem Tod der Pflegemutter wurde er administrativ versorgt und lebte in mehreren Erziehungsanstalten. Zeit seines Lebens litt er unter den traumatischen Erlebnissen seiner Jugend und Zeit seines Lebens kämpfte er gegen ein staatliches Fürsorgesystem, das die ihm anvertrauten Kinder zu Opfern machte. Es dauerte aber schliesslich bis in die späten 70er Jahre des letzten Jahrhunderts, bis die Schweiz die Administrative Versorgung aufgab.
Ein Gespräch über das Schicksal der administrativ Versorgten stand am Anfang der Zusammenarbeit mit dem Schweizer Autor Hansjörg Schneider, der mit Looslis Kinder zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder für die Bühne schreibt. Entstanden ist eine albtraumhafte Folge von Kinderszenen, die schlaglichtartig erhellen, wie Begriffe wie Ordnung oder Anstand zur Fassade einer bürgerlichen Welt gehören, hinter der ein rigides System von Repression und Unterwerfung herrscht, das von Generation zu Generation weitergegeben wird und auch nach den legendären 68ern noch
unterschwellig weiter wirkt.
Inszenierung Liliana Heimberg
Bühne, Kostüme Bettina Latscha
Musik Michael Frei
Mit
Walter Küng, Stefano Wenk, Diego Valsecchi, Sabine Martin, Henriette Cejpek, Milva Stark, Jugendlichen der Theaterjugendclubs des Stadttheaters Bern
Weitere Vorstellungen 02./13./19./24. Mai // 02. Juni 2012