Ein Großteil der Flotte wird nach Kiel verlegt, einige Anführer des Aufstandes in Arrest gebracht. Am 1. November 1918 kommt es im Kieler Gewerkschaftshaus zu einer Versammlung von 250 Matrosen, Arbeitern und Gewerkschaftlern, die die Freilassung der Kameraden fordern. Zwei Tage später findet auf dem Großen Exerzierplatz eine Versammlung von fünf- bis sechstausend Teilnehmern statt; ein Demonstrationszug zur Arrestanstalt setzt sich in Bewegung; ein Zusammenstoß mit einer Patrouille fordert die ersten Todesopfer. Die Stimmung in Kiel droht zu kippen. Flugblätter werden gedruckt, in den Werften wird die Arbeit niedergelegt, bewaffnete Matrosen marodieren durch die Stadt und befreien ihre Kameraden aus der Arrestanstalt, ein Soldaten- und Arbeiterrat konstituiert sich. Aus Berlin reist der SPD-Abgeordnete Gustav Noske an, um die Zügel in die Hand zu nehmen und die Verhältnisse wieder zu ordnen.
Das schleswig-holsteinische Autorenduo Robert Habeck und Andrea Paluch hat zum 90sten Jahrestag des Matrosenaufstands im Auftrag des Schauspiel Kiel ein Stück zu den damaligen Ereignissen geschrieben. Die Uraufführung findet an einer historischen Außenspielstätte statt: Regisseur Michael Uhl und Ausstatter York Landgraf nutzen verschiedene Räume der alten Maschinenhalle auf dem Marinegelände in Kiel-Wik zu einem besonderen, nicht alltäglichen Theaterabend. Das Stück wird mit Installationen kombiniert, in denen sich die Zuschauer frei bewegen können und die einen unmittelbaren Eindruck der Geschehnisse und ihrer Vorgeschichte spürbar machen.
Regie: Michael Uhl | Ausstattung: York Landgraf
Mit: Marko Gebbert, Siegfried Jacobs, Christian Kämpfer, Martin König, Ksch. Siegfried Kristen, Zacharias Preen, Olaf Salmon, Matthias Unruh, Janna Wagenbach, Felix Zimmer
Adresse: Alte Maschinehalle auf dem Marine-Gelände, Arkonastraße 1, 24106 Kiel (gegenüber der Rückseite der Petruskirche)
Treffpunkt: Torbogen am Eingang neben der Wache.
Buslinien: Über die Holtenauer Straße: Linien 11, 501/502 (Haltestelle Knorrstraße) Über die Feldstraße: Linie 32 (Haltestelle Petruskirche), Linie 33 (Haltestelle Adalbertstraße). Aufgrund der räumlichen Besonderheiten empfiehlt sich etwas wäremere Kleidung. Achtung: Die Sonderspielstätte "Maschinenhalle" ist für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer leider nicht geeignet!
Das Produktionsteam:
Michael Uhl (Regie): Michael Uhl studierte Germanistik, Sport, Geschichte und Philosophie in Freiburg und Edinburgh. Noch während des Studiums arbeitete er als Assistent bei Ballett Freiburg Pretty Ugly unter Amanda Miller und als Regie-assistent am Theater Freiburg, an der Volksbühne Berlin und am Nationaltheater Mannheim. Seit 2003 arbeitet Michael Uhl als freier Regisseur u.a. in Oldenburg, Heilbronn, Mannheim und Altusried. Zuletzt realisierte er in Oldenburg das Projket „Zugvögel“, das ebenfalls an einem Außenspielort – dem Oldenburger Schloss – umgesetzt wurde. NEUNZEHNACHTZEHN ist seine erste Produktion für das Schauspiel Kiel.
York Landgraf (Ausstattung): York Landgraf wurde 1967 in Halle an der Saale geboren und lebt in Berlin. Nach seinem erfolgreichen Diplomstudium im Fach Bühnenbild - Szenografie (1993-1998) an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ging er 1999 als Ausstattungsassistent an die Berliner Volksbühne. Seit 2001 ist York Landgraf freischaffend als Bühnen- und Kostümbildner, Fotograf und Gra-phiker für Schauspiel, Oper und Tanztheater tätig, u.a. arbeitete er in Berlin am Maxim Gorki Theater und am Hebbel am Ufer, am Hamburger Schauspielhaus, am Staatstheater Stuttgart und am Theater Stockholm. Die Ausstattung von NEUNZEHNACHTZEHN ist seine erste Arbeit am Schauspiel Kiel.
Gäste in der Produktion:
Christian Kämpfer (Gouverneur Souchon): Christian Kämpfer wurde 1971 im hessischen Hüttental geboren. Seine Schauspielausbildung absolvierte er von 1992-96 an der Westfälischen Schauspielschule Bochum. Danach war er von 1996-99 fest am Theater Ingolstadt engagiert. Seither arbeitet er frei für Theater, Film und Fernsehen. 2007 nahm er darüber hinaus mit einem eigenen Kurzfilm am Berlinale Talent Campus teil. Die Rolle des „Gouverneurs Souchon“ ist seine erste Arbeit am Schauspiel Kiel.
Martin König (Stadkommandant Heine): Martin König wurde 1975 in Husum geboren. Von 1997-2000 absolvierte er seine Schauspielausbildung am Hambur-ger Schauspielstudio Frese. Danach stand er am Theater Greifswald-Stralsund, am Theater Plauen-Zwickau und schließlich am Neuen Theater Halle im festen Enga-gement. Seit 2006 arbeitet er frei, u.a. an der Komödie Düsseldorf, am Staatsthea-ter Schwerin, an der Landesbühne Hannover, am Ernst Deutsch Theater Hamburg und am Staatstheater Oldenburg. Dazu ist er Dozent an der freien Schauspielschu-le Hamburg. Die Rolle des „Stadtkommandanten Heine“ ist seine erste Arbeit am Schauspiel Kiel.
Und vieles mehr unter: www.theater-kiel.de