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URAUFFÜHRUNG: "NO SEX" VON TOSHIKI OKADA - Münchner KammerspieleURAUFFÜHRUNG: "NO SEX" VON TOSHIKI OKADA - Münchner KammerspieleURAUFFÜHRUNG: "NO SEX"...

URAUFFÜHRUNG: "NO SEX" VON TOSHIKI OKADA - Münchner Kammerspiele

Pfremiere AM: 14. APRIL 2018, 20 UHR, KAMMER 1

Für die Hälfte aller japanischen Ehepaare spielt nach Umfragen der Japan Family Planning Association Sex keine Rolle mehr, mehr noch: knapp 50% der 18- bis 24-Jährigen hatten noch nie Sex. „Ich finde schon einige meiner Freundinnen attraktiv, aber ich habe gelernt, ohne Sex zu leben. Emotionale Verstrickungen sind einfach zu kompliziert. Da habe ich keine Lust drauf“, wird ein junger Mann in einem Artikel der englischen Zeitung „The Guardian“ zitiert.

 

Copyright: © Julian Baumann

„Man könnte meinen, dass die Menschen zu dem Schluss gekommen sind, dass die Befriedigung, die sie von Sex erhalten können, geringer ist, als der erforderliche Aufwand“, sagt Masahiro Yamada, Professor für „Family Sociology“ in Tokio. Ist dieser Zustand ein systemisch hervorgebrachter Missstand oder ist es vor allem die Angst vor der Realität des intimen Moments mit einem echten Gegenüber, der in der virtuellen Welt viel einfacher scheint?

Sind Liebesbeziehungen nur noch ein Stressfaktor für von langen Arbeitszeiten erschöpfte Menschen oder steckt in diesem „I would prefer not to“ auch ein subversiver Akt gegenüber einer männlich geprägten Begehrenskultur?

Der Regisseur Toshiki Okada und seine Gruppe chelfitsch feierten 2004 ihren ersten internationalen Erfolg mit dem Stück „5 Days in March“, in dem zwei junge Menschen vor der Welt da draußen in ein Love Hotel flüchten, um fünfTage lang vornehmlich Sex zu haben. In seiner nach „Hot Pepper, Air Conditioner and the Farewell Speech“ und „Nō  Theater“ dritten Inszenierung an den Münchner Kammerspielen erzählt Toshiki Okada nun von jungen und nicht mehr ganz so jungen Menschen, die in einer Karaoke Bar Liebeslieder singen und sich dabei (körperlich) nicht berühren.

Mit: Thomas Hauser, Christian Löber, Stefan Merki, Annette Paulmann, Julia Riedler, Franz Rogowski

INSZENIERUNG: TOSHIKI OKADA
Bühne: Dominic Huber,
Kostüme: Tutia Schaad,
Musik: Kazuhisa Uchihashi,
Licht: Pit Schultheiss,
Dramaturgie: Tarun Kade

AUCH AM: 19. APRIL, 20 UHR, KAMMER 1

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