Die Bedienung ist die Anni. Einer von ihnen schwärmt für sie, ein anderer eigentlich auch, obwohl, ganz sicher ist er sich da nicht. Dem Dichter unter ihnen ist sie egal, der befindet sich im Reimrausch. Und ein weiterer kann das eh nicht so ganz nachvollziehen. Das Kommando aber hat die Wirtin. Und plötzlich steht eine Fremde in der Tür. Das irritiert. Denn schon die kleinste Abweichung vom Altvertrauten wird argwöhnisch betrachtet. Dass das Alltägliche fast schon wieder absurd ist, fällt niemandem auf. Es schert sich keiner darum, dass es ein Draußen nicht mehr zu geben scheint. Weil in den vier Kneipenwänden im Irgendwo das Gesetz der Gleichgültigkeit herrscht. Da mag kommen, was kommt. Das bringt hier keinen aus der Ruhe – obwohl … Das Geschehen wird zunehmend absurder und bringt den um sich selbst kreisenden Mikrokosmos in arge Bedrängnis. Die festgelegten Rituale, die erprobten Verhaltens- und Ausdrucksweisen werden durch die Störung von außen herausgefordert. In einem Maße, wie es sich die Bewohner dieser seltsamen Welt so nicht vorstellen konnten.
Die gebürtige Konstanzerin Beate Faßnacht schreibt mit bösem Witz über phlegmatische Männer, entfesselte Frauen, verdorbene Geschmäcker und eine ganz eigene Ordnung der Dinge. „Obwohl“ ist eine präzise Beobachtung der menschlichen Natur und ein faszinierendes Spiel mit der Umkehrung gängiger Erwartungshaltungen.
Die Uraufführung entstand als Kooperation der WLB Esslingen mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen und dem TheaterRampe, Stuttgart. Die Uraufführung hat am 29. Mai 2015 in im Rahmen der Ruhrfestspiele in Recklinghausen stattgefunden. Am 1.10. findet die Esslinger Premiere statt.
Wolfram Apprich
Ausstattung:
Indra Nauck
Mit: Eberhard Boeck Nikolaos Eleftheriadis Kristin Göpfert Nina Mohr Vivian Scheurle Florian Stamm
Die nächsten Termine:
Dienstag, 13.10.2015 20:00 Uhr
Freitag, 30.10.2015 20:00 Uhr