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Uraufführung: "Ödipus", Schauspiel nach Sophokles - in einer Bearbeitung von Antonio Latella und Federico Bellini - Theater Basel

Premiere Freitag, 5. Februar 2016, 20 Uhr, Schauspielhaus. -----

Ödipus zieht als Retter nach Theben ein. Er hat die Stadt von einem an ihrer Grenze lauernden Ungeheuer befreit. Das Volk empfängt ihn mit Jubel, hebt ihn auf den Thron des toten Königs, und die Königin nimmt ihn mit in ihr Bett.

Gross ist die Freude im Land und dann noch grösser, als die königliche Familie mit vierfachem Nachwuchs gesegnet wird. Dem Land geht es prächtig unter der Herrschaft des neuen Königs Ödipus.

Doch das Familienglück bei Hof und das wohlergehen Thebens währen nicht lange. Eine Katastrophe zieht herauf und befällt das Land: Der schwarze Tod, die Pest, ist in der Stadt, und die Menschen sterben wie die Fliegen. Es muss sich um eine Strafe der Götter handeln, doch das verursachende Verbrechen liegt im Dunkeln. Angeführt vom seherischen Alten Teiresias beginnt das Volk eine Ursachenforschung zu betreiben – ganz zum Leidwesen der königlichen Familie, die es sich so herrlich eingerichtet hat im ehelichen, monarchischen Glück. Wie ein Bollwerk ist dieses neue Königspaar Iokaste und Ödipus, eine Liebes-Dyade, die sich völlig selbst genügt. Das halbe Volk muss elendiglich zugrunde gehen und es muss vom Himmel Feuer regnen, bis das hohe Paar endlich seine ewige Umarmung unterbricht und sich höchst unangenehmen Fragen stellt.

Kein anderer Mythos scheint derartig tief in unser kollektives Alltagsbewusstsein eingegangen zu sein wie die Geschichte um den Vatermörder und Muttergatten Ödipus – von Sophokles um 425 v. Chr. zur antiken Tragödie verdichtet und von Sigmund Freud mehr als 2000 Jahre später zum zentralen Angelpunkt unserer psychischen Entwicklung ausgerufen.

Der italienische Regisseur Antonio Latella unterzieht den antiken Klassiker für das Basler Publikum einer Neu-Lektüre und rückt dabei das Königspaar Iokaste und Ödipus, die hohe Familie selbst, ins Zentrum des Dramas.

Inszenier Antonio Latella

Komposition Franco Visioli

Bühne und Kostüme Simona D'Amico Simone Mannino

Musik Franco Visioli

Dramaturgie Ewald Palmetshofer Federico Bellini

Mit: Michael Wächter (Ödipus), Barbara Horvath (Jokaste), Thomas Reisinger (Kreon), Simon Zagermann (Diener), Martin Hug (Teiresias), Michele Andrei (Bote / Mann im Traum), Matteo Pennese (Musiker / Trompeter)

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