Ob cholerisch, melancholisch, phlegmatisch oder sanguinisch – die Einteilung der Psyche in vier Temperamente hat nichts von ihrer Treffsicherheit verloren. Der vorherrschende Körpersaft entscheidet: Rot leuchtendes Blut pulsiert im Körper des Sanguinikers, während der Überschuss an gelber Galle den Choleriker auf die Palme bringt; des Phlegmatikers Tatendrang hemmt ein farblich undefinierbarer Schleim, während der Melancholiker aufgrund von zu viel schwarzer Galle in Schwermut und Grüblerei verfällt.
Dabei besagt die klassische Lehre des Hippokrates, dass ein ausgeglichenes Wesen nur der besitzt, dessen Temperamente in der »richtigen Mischung« vorhanden sind.
Choreograph Gregor Zöllig spürt in seinem neuen Tanzstück der Bedeutung dieser Typen-Einteilung in unserer Zeit nach. Reichlich Stoff für einen Tanzabend, der dem altehrwürdigen Forschen nach dem Wesen der Persönlichkeit auch skurrile Momente abgewinnen kann.
In einer langfristig angelegten Kooperation der Theater in Bielefeld und Gütersloh findet zunächst die Uraufführung von Vier Temperamente am Theater Gütersloh und sechs Tage später die Bielefelder Premiere im Stadttheater statt.
Ein Tanzabend mit dem Tanztheater Bielefeld und den Bielefelder Philharmonikern
Choreographie Gregor Zöllig in Zusammenarbeit mit den Tänzern Musikalische Leitung Leo Siberski
Bühne Annette Breuer
Kostüme Imme Kachel
Choreographische Mitarbeit Christine Biedermann
Musik Karl Jenkins, Gustav Mahler, Einojuhani Rautavaara, Dmitri Schostakowitsch, Kurt Schwertsik, Kurt Weill
Dramaturgie Diether Schlicker
Mit Gianni Cuccaro, Anna Eriksson, Melanie Forgeron, Miranda Hania, Dirk Kazmierczak, Adrian Look, Tiago Manquinho, Kristin Mente, Wilson Mosquera Suarez, Brigitte Uray, Elvira Zuñiga; Bielefelder Philharmoniker