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Uraufführung: WUT von Andrea Lorenzo Scartazzini in der Oper Erfurt

Premiere 09. September 2006, 19.30 Uhr, Großes Haus.

Aus Staatsräson ließ König Alfons der IV. (1291-1357) die heimliche Gattin seines Sohnes Pedro ermorden. Inês de Castro fiel als schuldloses Opfer und ist in Portugal zu einem Symbol der Liebe geworden.

Diese historische Liebesgeschichte von Pedro (1320–67), dem Prinzen von Portugal und seiner Geliebten, lieferte die literarische Vorlage für Scartazzinis Oper.

Die Handlung setzt ein mit der Ermordung Inês´. Pedro, dem sein gelebter Traum von Liebe und Glück jäh zerstört wird, empfindet eine große Leere, die ihn in die Welt hinauswirft, eine Welt, die ihm zur persönlichen Hölle wird. Er durchquert ein verwüstetes Land, gleich einer Breughel´schen Seelenlandschaft, die den Krieg zwischen Vater und Sohn vergegenwärtigt. Zwischen den Trümmern stößt er auf den Geräderten Bubao, den er befreit und zum Begleiter erwählt. Mit ihm ermordet Pedro – in einer bitteren Abrechnung – seinen Vater. Nun ist er selbst König und nimmt blutige Rache an den Mördern seiner Frau. Ihren Verlust kann er nicht akzeptieren, ruhelos lässt er sie exhumieren und in einer pompösen Prozession von Volk und Würdenträgern huldigen. Diktatorisch erteilt er seinem Land Weisungen. Etwas muss von seiner Geliebten noch in dieser Welt sein, und sei es ihr Lachen.

Pedro erlebt - zurzeit der Pest, der Pogrome und des Werteverfalls - grenzenloses Glück und tiefste Vernichtung. Am Beispiel seiner Geschichte soll auch der Zusammenbruch der mittelalterlichen Welt mit ihrer christlichen Ordnung erzählt werden, die auf den Beginn einer Neuzeit verweist und den Schlüssel zu der Zeitwende liefert, in der wir uns gerade befinden.

Der 1971 geborene Schweizer Andrea Lorenzo Scartazzini studierte Germanistik und Italianistik an der Universität Basel. Parallel belegte er ein Kompositionsstudium bei Rudolf Kelterborn an der Basler Musikhochschule und nahm anschließend Kompositionsunterricht bei Wolfgang Rihm in Karlsruhe. Seine erste Uraufführung fand 2000 mit Cammina cammina anlässlich der Salzburger Osterfestspiele statt.

Musikalische Leitung:

Dorian Keilhack

Regie:

Aron Stiehl

Ausstattung:

Hank Irwin Kittel

Chor:

Andreas Ketelhut

Besetzung:

Michael Leibundgut (Alfons), Richard Salter (Pedro), Denis Lakey (Der Geräderte), Máté Sólyom-Nagy (Loucido), Richard Johnson (Der Befrager), Peter Umstadt (Coelho), Michael Tews (Goncalvez), Alice Rath (Judit), Anke Schubert (Ines), Cornelia Nuernbergk (Aufseherin) u.a.

Matineé (Regieteam und Ensemble stellen sich vor)

So, 03. September 2006, 11.00 Uhr, Großes Haus (freier Eintritt)

Weitere Termine:

Sa, 16.09. / Mi, 20.09. / So, 08.10. / Sa, 14.10. / Fr, 27.10.2006

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