Eine Primadonna, die den Hals nicht voll kriegen kann, ein mental radebrechender Tenor, eine „seconda donna”, die mit mäßigem Erfolg ihre Stimmbänder zu entknoten versucht, ein suizidgefährdeter Regisseur, ein korrupter Librettist, ein notgeiler Bariton, und über all dem wahrlich schon ausreichenden Chaos thront die Mutter aller Sängerinnen: Mamma Agata, als Zeichen ihrer Allgewalt im Bass singend.
Die Farce aus Donizettis Feder weiß, wovon sie handelt: Die Oper ist die Fortsetzung des NACKTEN WAHNSINNS der Schauspielerei als „höherer Blödsinn” mit Musik. Im deutschen Sprachraum bekannt unter dem Titel VIVA LA MAMMA, hießen die später zu einer komischen Oper zusammengefassten Einakter aus den 30er-Jahren des 19. Jahrhunderts eigentlich trocken aber treffend SITTEN UND UNSITTEN AM THEATER. Travestie, Klamauk und Satire sind leider viel zu selten im Musiktheater genutzte Ressourcen – hier aber werden sie voll ausgeschöpft.
Dramma giocoso in zwei Akten von Gaetano Donizetti
In deutscher und italienischer Sprache
MUSIKALISCHE LEITUNG Michael Weiger
INSZENIERUNG Andreas von Studnitz
BÜHNE Britta Lammers
KOSTÜME Gabriele Frauendorf
MIT Edith Lorans, Tomasz Kałuzny, Maria Rosendorfsky, Dominik Nekel, Helen Willis, Hans-Günther Dotzauer, Michael Burow-Geier, J. Emanuel Pichler, Joachim Pieczyk, Angela Weißhardt / Karina Sieling (Statisterie);
Herren des Opern- und Extrachors des Theaters Ulm;
Das Philharmonische Orchester der Stadt Ulm