„Wo war das noch und wann?
In einem hellen Augenblick
Hat er das Gleichgewicht der Welt gespürt.
Im Schnee.“
Das Jahr 1620. Ein Ausnahmezustand. Der Philosoph Renè Descartes gerät in
die Kleine Eiszeit, steckt fest im deutschen Schnee bei Ulm. Eingeschlossen
in eine Kammer, den halben Tag im Bett, gerät er in einen schamanischen
Rausch von Fieber, Intellekt, Sinnlichkeit, Frechheit. Er wird zum
fröhlichen Totengräber der mittelalterlichen Wissenswelten. «Ich denke –
also bin ich.« An den Rand verschlagen, begründet Descartes einen
Menschheitswendepunkt.
Die Inszenierung erprobt eine Grenzüberschreitung. Grünbeins betörende
Verssprache und elektronische Musik, Pantomime, Tanz und schamanische
Trance. «Vom Schnee« ist Nervenkitzel, eine Provokation von Geist und
Körper, eine radikale Suche nach der Ganzheitlichkeit unseres Tuns.
Thomas Rühmann, Tobias Morgenstern, Nadja Engel, Dana Wolter, Robert Grosse
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Sonntag, 31.10. um 11 Uhr
Die Entdeckung der Langsamkeit
Eine musikalisch - szenische Lesung
Ein Zehnjähriger, der zu langsam ist, einen Ball zu fangen, will den Nordpol
erobern. John Franklin sieht anders, denkt anders, handelt anders als die
Mehrheit. Seine Langsamkeit wird zur Entdeckung eines menschenfreundlichen
Prinzips: Zukunft.
Der Schauspieler Thomas Rühmann liest aus Sten Nadolnys Roman „Die
Entdeckung der Langsamkeit“. Der Musiker Tobias Morgenstern kommentiert auf dem Akkordeon. Lieder des Lausitzer Poeten Gerhard Gundermann begleiten John Franklins spannende Reisen auf das Meer der Möglichkeiten.
Reservierungen per Telefon: 033 457 - 665 21 oder unter www.theateramrand.de