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"Wahlverwandtschaften" im Kölner Theater Tiefrot "Wahlverwandtschaften" im Kölner Theater Tiefrot "Wahlverwandtschaften"...

"Wahlverwandtschaften" im Kölner Theater Tiefrot

Schauspiel nach dem Roman von Johann Wolfgang von Goethe,

Premiere am 21.09.2007 um 20.30h, Dagobertstr. 32.

Wahlverwandtschaft – mit diesem Begriff bezeichnet man die Eigenschaft bestimmter chemischer Elemente, bei der Annäherung an andere Stoffe ihre bestehenden Verbindungen zu lösen und sich mit den neuen Elementen – gleichsam „wahlverwandtschaftlich“- zu vereinigen.

Goethe überträgt dieses Kräftespiel von Anziehung und Abstoßung auf den Bereich der Geschlechterbeziehungen.

In der Handlung des 1809 erschienenen Romans zieht sich Eduard, ein vermögender Baron, mit seiner Ehefrau Charlotte auf sein Landgut zurück. Nachdem beide zuvor auf Druck ihrer Eltern mit ungeliebten Partnern liiert waren, wollen sie hier, in arkadischer Abgeschiedenheit, „ das früh so sehnlich gewünschte, endlich spät erlangte Glück ungestört genießen.“ Sie widmen sich der Umgestaltung der das Schloss umgebenden wilden Natur in eine

kunstvoll geordnete Parkanlage. In die Idylle bricht Otto ein, ein langjähriger Freund Eduards, der unverschuldet in Not geraten ist und jetzt eine neue Bleibe sucht. Charlotte plagen diffuse Ängste; inständig warnt sie ihren Mann vor dem Gast. Doch Eduard will den Freund nicht im Stich lassen und nimmt ihn auf. Schließlich gesellt sich Ottilie hinzu, Charlottes junge Nichte und Pflegetochter, die ihr im Haushalt zur Hand gehen soll. Damit ist das Personal für eine brisante Versuchsanordnung komplett – das verhängnisvolle Kräftespiel der „Wahlverwandtschaften“ kann beginnen...

Goethes Roman spielt gegensätzliche Lebensmodelle und Liebeskonzepte durch: leidenschaftlich-ungebundener Liebe steht ehelich – institutionalisierte Liebe unversöhnlich gegenüber. Hin – und hergerissen zwischen natürlicher Neigung und gesellschaftlicher Moral verstricken sich die vier Protagonisten in einen Krieg, den keiner von ihnen gewinnen kann. Ohne erhobenen Zeigefinger beschreibt der Weimarer Dichter diesen tragisch endenden Konflikt in einer präzisen und zugleich betörend schönen Sprache, die gerade auf der Bühne einen Sog entwickelt, der die Zuschauer gleichsam in das Geschehen hineinzieht.

Mit Juliane Ledwoch, Volker Lippmann, u.a.

Regie: Volker Lippmann

Weitere vorstellungen

22.09.2007 um 20.30h

28.09.2007 um 20.30h

29.09.2007 um 20.30h

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