Nach ihrem Tod stellt das Testament die Kinder vor ein rätselhaftes Dilemma: Sie sollen Vater und Bruder treffen, doch von deren Existenz wussten sie bisher gar nichts. Es folgt eine Reise zurück zu den Wurzeln, in die Vergangenheit der Mutter. Die Odyssee durch eine Heimat, die keine ist, wird von Station zu Station enthüllender und beklemmender. Was hinter dem Schweigen Nawals laut wird, ist beinahe nicht zu ertragen …
Die Kinder, konfrontiert mit den vergangenen Handlungen der Eltern, stehen vor der Frage, wie damit eigenverantwortlich umzugehen ist. Der Weg der Zwillinge Jeanne und Simon wird programmatisch für eine ganze Generation: Erst die Konfrontation mit der Vergangenheit eröffnet die Möglichkeit der Vergebung.
Mit Verbrennungen erzählt Exillibanese Mouawad eine archetypische, intensive Geschichte zwischen drei Leben, die einander näher sind als sie vermuteten. Mit kraftvoller Sprache führt er ein in eine geheimnisvolle und doch klare Kollage von Zeiten, Orten und Handlungen, aus denen poetische Bilder entstehen.
Inszenierung Hermann Schein | Bühne und Kostüme Stefan Heyne
Mit Julia Glasewald, Karin Klein, Nicole Lohfink, Diana Wolf | Mathias Lodd, Andreas Manz, Tilman Meyn, Uwe Zerwer