Innerhalb dieses Rückzugs-Orts, hinter dem eigenen Gartenzaun, lässt sich einiges leben, wofür im Alltag kaum Raum und Zeit bleiben. Der allgegenwärtige Duft von Gegrilltem lässt Heimatgefühle sprießen, die Sehnsucht nach Verwurzelung findet Ausdruck im Gartenzwerg und die Hollywoodschaukel wird zum Fluchtpunkt persönlicher Gedankenfreiheit. An kaum einem Ort kann man so gut träumen, entspannen, spielen. An kaum einem Ort prallen Sehnsüchte und ihre Verkehrungen so direkt aufeinander wie in einer Schrebergartenkolonie.
Um den Geheimnissen unserer disparaten Sehnsuchtsgesellschaft auf die Spur zu kommen, gründet die Theatergruppe Kulturfiliale die Eventagentur „GreenWorks“ und begibt sich mit ihr mitten hinein in den Mikrokosmos Schrebergarten. Auf einer ausgiebigen Erholungs- und Erlebnistour durch die Welt der Datschen studieren die Reiseteilnehmer die reichhaltige Gedankenwelt Moritz Schrebers, werfen einen Blick hinter den einen oder anderen Gartenzaun und spüren den Verlockungen der Natur nach.
Unter dem Slogan »Unser Theater ist die Stadt« entwickelt und produziert die Gruppe Kulturfiliale seit 2006 Projekte, die den Alltag und die Lebenswirklichkeit der Menschen in ihrer Stadt in den Mittelpunkt stellen. Ihre letzte Arbeit »Da ist nichts leer, alles voll Gewimmels« konfrontierte Hannovers Passanten in der Fußgängerzone am Platz der Weltausstellung mit dem langsamen, selbst gewählten Tod eines Mitbürgers, der sich auf einen Hochsitz zurückgezogen hatte, um dort zu verhungern. Das Projekt wurde mit dem pro visio-Preis 2010 der Stiftung Kulturregion Hannover ausgezeichnet.
Konzeption und Realisation:
Ursula Bergmann, Philippe Goos, Karoline Hoefer, Ramona Rauchbach, Miriam Reimers, Anna Rudolph, Lisa Spickschen, Marco Storman, Katharina Uhland, Tanya Weiler
Täglich vom 5.-10. September 2010
Abfahrt jeweils um 18:30 Uhr am Schauspielhaus
Karten unter 0511 9999 1111 oder www.schauspielhannover.de
Eine Produktion von Kulturfiliale in Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Hannover. Gefördert vom Kulturbüro der Stadt Hannover und der Stiftung Kulturregion Hannover.