Der umwirbt seit langem vergeblich die schöne Gräfin Olivia und schickt Viola – alias „Cesario“ – als Liebesboten zu ihr. Doch Oli-via, die nichts von Orsino wissen will, verliebt sich sofort in den schönen Boten, der sie natürlich zurück-weisen muss. Schließlich hat sich Viola ihrerseits zuvor selbst unsterblich in Orsino verliebt.
Und das Liebeschaos nimmt noch weiter zu: Im Hause der Gräfin treibt deren Onkel Sir Toby Rülps gemeinsam mit dem Kammermädchen Maria rüde Späße: Seinen etwas einfältigen Saufkumpanen Bleichen-wang versucht er zu überzeugen, dass eigentlich er der richtige Mann für die alleinstehende Gräfin sei; und zu allem Überfluss ist auch Malvolio, Olivias hochmütiger Haushofmeister, sehr anfällig für die Vorstellung von der großen, alles überwindenden Liebe – und muss dafür bitter büßen.
Shakespeares komischste und zugleich melancholischste Komödie ist in der Kieler Fassung von Gottfried Greiffenhagen ein rauschhaft-irrwitziges, heutiges Spiel. Schauplatz ist Illyrien, eine ambivalente Welt der Maskerade und der Illusion. Bewohner des Landes sind ebenso exzentrische wie skurrile Besessene, hin- und hergerissen zwischen Liebeswahn, Geschlechterverwirrung und Todessehnsucht.
Regie: Daniel Karasek | Ausstattung: Ina Reuter | Musikalische Leitung: Laurenz Wannenmacher
Mit: David Allers, Jennifer Böhm, Gerrit Frers, Marko Gebbert, Imanuel Humm, Dorothee Föllmer, Sieg-fried Jacobs, Zacharias Preen, Agnes Richter, Olaf Salmon, Matthias Unruh, Felix Zimmer sowie den Musikern Harry Kretzschmar, Volker Linde und Jens Tolksdorf