Begangen wird der „Jahrestag der politischen Lüge“ am 20. März 2006 in verschiedenen Städten mit Lesungen von Eliot Weinbergers Text „Was ich hörte vom Irak“. Im theater magdeburg, das sich an dieser weltweiten Aktion beteiligt, werden die Schauspieler Susanne Krassa, Nicole Lippold, Johannes Geißer und Arnim Winkler den Text im Anschluss an die Vorstellung von „Antigone“ am Montag, 20. März, 19.30 Uhr, im Schauspielhaus (Studio) lesen. Bei Weinbergers schuf eine Collage von Statements der US-Administration und ihrer Verbündeten zur Legitimation des Krieges, ergänzt um Aussagen von Angehörigen der amerikanischen Streitkräfte sowie der irakischen Zivilbevölkerung. Der Text dokumentiert auf drastische und dramatische Weise die Entstehung eines Krieges und wie er der Öffentlichkeit vermittelt wird. Er wurde zuerst in der „London Review of Books“ publiziert, ist mittlerweile in mehrere Sprachen übersetzt worden. Der vollständige deutsche Text ist in „Lettre International“ 68, Berlin, Frühjahr 2005 erschienen.
An den weltweiten Lesungen dieses Textes am 20. März 2006 beteiligen sich neben dem theater magdeburg Künstler in folgenden Städten und Theatern:
Arcata, Kalifornien; Athen; Baltimore, Center Stage; Basel, Literaturbüro Basel; Berlin, Sophiensæle; Brüssel, Kaaitheater; Kalkutta; Durban, Time of the Writer Festival; Everett; Frankfurt, schauspielfrankfurt; Indien, Tritiyo Sutra Performance; Indianapolis, Phoenix Theatre; Los Angeles, Fountain Theatre; Luxemburg, Theatre du Centaure; Melbourne, La Mama Theatre; Melbourne, Reading For Peace; New York, Sienna College; New York, Theatre 88; Portland, Portland Stage Co.; Prag, Divadlo Komedie; San Francisco, Bird and Beckett Books and Records; Zürich, Theater am Neumarkt und andere Städte.
Der Eintritt zur Lesung ist frei!
Der Aufruf zur weltweiten Lesung ist unterzeichnet worden von:
Chris Abani, USA/ Nigeria; Darryl Accone, Südafrika; David Albahari, USA; Tariq Ali, Großbritannien; Hanan al-Shayk, Libanon/ Großbritannien; María Teresa Andruetto, Argentinien; Paul Auster, USA; Gabeba Baderon, Bei Dao, USA/ China; Südafrika; Biyi Bandele, Großbritannien; Russel Banks, USA; Shabbir Bannobhei, Südafrika; Mohammed Bennis, Marocco; Abbas Beydoun, Libanon; Martha Brooks, Kanada; Bora Cosic, Serbien/ Kroatien/ Deutschland; Mahmoud Darwish, Palästina; Lydia Davis, USA; Raymond Federman, USA; Geoffrey Gardner, USA; Jochen Gerz, Frankreich; Amitav Ghosh, USA/ Indien; Juan Goytisolo, Spanien; Nedim Gürsel, Türkei; Elke Heidenreich, Deutschland; Christoph Hein, Deutschland; Rebecca Horn, Deutschland; Iman Humaydan Younes, Libanon; Siri Hustvedt, USA; Victor Jerofejew, Russland; Ko Un, Korea; Hanif Kureshi, Großbritannien; Doris Lessing, Großbritannien; Simon Levy, USA; Tedi López Mühlen, Mexiko; Claudio Magris, Italien; Michael Palmer, USA; Harold Pinter, Großbritannien; Roberto Piumini, Italien; Peter Ripken, Deutschland; Alberto Ruy-Sanchez, Mexiko; Boualem Sansal, Algerien; Alka Saraogi, Indien; Peter Schneider, Deutschland; Roland Stelter, Deutschland; Ana Paula Tavares, Angola; Jutta Treiber, Österreich; Tenzin Tsunde, Tibet/ Indien; Spiros Vergos, Griechenland; Mphutlane Wa Bofelo, Südafrika/ Azania; Abdourahman A. Waberi, Djibouti/ Frankreich; Anne Waldman, USA; Eliot Weinberger, USA; Jeanette Winterson, Großbritannien; Yang Lian NZ/ Großbritannien/ China