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Wiener Staatsoper: CARDILLAC von Paul Hindemith in der Erstfassung

PREMIERE am Sonntag, 17. Oktober 2010, 20 Uhr

Die Pariser Bevölkerung wird von einer geheimnisvollen Mordserie bedroht. Der König lässt den Führer der Prévôté verkünden, dass ein Sondergericht, die „brennende Kammer“ eingesetzt sei, um den Täter zu finden.

Eine Dame entdeckt, wie ehrfurchtsvoll der Goldschmied Cardillac von

allen begrüßt wird. Der Kavalier erklärt ihr den Grund: Cardillac ist der beste Goldschmied, doch wird jeder ermordet, der seinen Schmuck erwirbt. Die Dame fordert vom Kavalier „das Schönste, was Cardillac je schuf“ als Liebesgabe. Als dieser mit einem prunkvollen Gürtel, den der Goldschmied schuf, zur Liebesnacht erscheint, wird auch er ermordet.

Die Tochter Cardillacs, die den Offizier liebt, ist hin und her gerissen: Einerseits will sie mit ihrem Geliebten fliehen, andererseits vermag sie nicht, ihren Vater zu verlasen. Doch Cardillac hält seine Tochter nicht zurück – ihn interessiert nur der geschaffene Schmuck. Als der Offizier eine Kette kauft, weiß Cardillac, dass er ihn nun töten muss. Doch der Anschlag misslingt, der Goldhändler, der den Zusammenhang zwischen Cardillac und den Morden ahnt, schlägt Alarm. Obgleich der Offizier Cardillac deckt, gesteht der Goldschmied zuletzt seine Mordtaten. Er wird vom Volk getötet; doch auch im Tod gilt sein letzter Gedanke nur dem Schmuck.

geworden auch als einer der ersten Kriminalromane der deutschen Literaturgeschichte, schufen Paul Hindemith und sein Librettist Ferdinand Lion die dreiaktige Oper Cardillac. In der Person der Titelfigur, eines kunstreichen Goldschmieds, der sich als Besessener von seinen Schmuckstücken nicht trennen kann und mordet, um sie wiederzuerlangen, wurden auch Spannungsverhältnisse zwischen Genie und Wahnsinn, zwischen schaffendem Künstler und seinem Werk, zwischen äußerer Gesellschaft und innerer, einsamer Persönlichkeit thematisiert.

Die Uraufführung der ersten Fassung, die auch zur Premiere kommt, fand 1926 in Dresden statt. EA im Haus am Ring: 3. 3. 1927

Text: Ferdinand Lion nach Das Fräulein von Scuderi von E.T.A. Hoffmann

Dirigent: Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst

Regie: Sven-Eric Bechtolf

Bühne: Rolf Glittenberg

Kostüme: Marianne Glittenberg

Licht: Jürgen Hoffmann

Chorleitung: Thomas Lang

Cardillac ..................................... Juha Uusitalo

Die Tochter ................................ Juliane Banse

Der Offizier ................................ Herbert Lippert

Der Goldhändler ....................... Tomasz Konieczny

Der Kavalier ............................... Matthias Klink

Die Dame ................................... Ildikó Raimondi

Der Führer der Prévôté ............. Alexandru Moisiuc

Reprisen: 20., 23., 27., 30. Oktober 2010

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