Die ehemalige Volkstheater-Prinzipalin nahm anwaltliche Hilfe in Anspruch. Sie hatte nämlich ihrer Meinung nach eine "freundschaftliche Übergabe" bewerkstelligt. Schottenberg sollte mit einer unbelasteten Bilanz anfangen können. Und so habe er kein verschuldetes Haus übernommen, sondern eines mit einem Guthaben von 625.000 Euro. Und außerdem sei vereinbart worden, dass keine Zahlen an die Öffentlichkeit dringen.
Schottenberg will nun den Bund in Zahlungspflicht nehmen. Eine Drittellösung ist im Gespräch: Ein Drittel des Abgangs soll die Stadt Wien übernehmen, ein Drittel der Bund und ein Drittel das Theater.
Das Volkstheater ist von der Konstruktion her ein Privattheater, es wird von der Volkstheater-Privatstiftung als GmbH geführt und steht traditionell der Stadt Wien näher als dem Bund. Dementsprechend ist auch die Stadt Wien Hauptsubventionsgeber. Allerdings unterstützt auch der Bund das Volkstheater.
Während aber die Mitsprache der Stadt Wien in Fragen der Auswahl von Führungskräften wahrgenommen wird, hat der Bund von solchen Möglichkeiten höchstens peripher Gebrauch gemacht.
Die derzeit kolportierte Auslastung des Theaters liegt unter der 60-Prozent-Marke. Weiters hat sich das von Schottenberg initiierte Unternehmen der Dependance Hundsturm als Flop erwiesen, und bereits zwei Mal mussten Produktionen abgesagt werden.
Sollte der Bund nun eine finanzielle Beteiligung an einer Entschuldung des Volkstheaters von einem Wechsel in der Direktion abhängig machen,
würde das im Volkstheater und aller Voraussicht nach auch in der Stadt Wien auf Widerswtand stossen.