Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Wiener Theater vor Gericht?Wiener Theater vor Gericht?Wiener Theater vor...

Wiener Theater vor Gericht?

Krise im Volkstheater Wien:

Der Direktor des Volkstheaters, Michael Schottenberg, hatte erklärt,seinem Theater gehe das Geld aus. Einen Abgang von 918.000 Euro bezeichnete er als Altlasten und wies in den Kompetenzbereich seiner Direktions-Vorgängerin Emmy Werner.

Die ehemalige Volkstheater-Prinzipalin nahm anwaltliche Hilfe in Anspruch. Sie hatte nämlich ihrer Meinung nach eine "freundschaftliche Übergabe" bewerkstelligt. Schottenberg sollte mit einer unbelasteten Bilanz anfangen können. Und so habe er kein verschuldetes Haus übernommen, sondern eines mit einem Guthaben von 625.000 Euro. Und außerdem sei vereinbart worden, dass keine Zahlen an die Öffentlichkeit dringen.

Schottenberg will nun den Bund in Zahlungspflicht nehmen. Eine Drittellösung ist im Gespräch: Ein Drittel des Abgangs soll die Stadt Wien übernehmen, ein Drittel der Bund und ein Drittel das Theater.

Das Volkstheater ist von der Konstruktion her ein Privattheater, es wird von der Volkstheater-Privatstiftung als GmbH geführt und steht traditionell der Stadt Wien näher als dem Bund. Dementsprechend ist auch die Stadt Wien Hauptsubventionsgeber. Allerdings unterstützt auch der Bund das Volkstheater.

Während aber die Mitsprache der Stadt Wien in Fragen der Auswahl von Führungskräften wahrgenommen wird, hat der Bund von solchen Möglichkeiten höchstens peripher Gebrauch gemacht.

Die derzeit kolportierte Auslastung des Theaters liegt unter der 60-Prozent-Marke. Weiters hat sich das von Schottenberg initiierte Unternehmen der Dependance Hundsturm als Flop erwiesen, und bereits zwei Mal mussten Produktionen abgesagt werden.

 

Sollte der Bund nun eine finanzielle Beteiligung an einer Entschuldung des Volkstheaters von einem Wechsel in der Direktion abhängig machen,

würde das im Volkstheater und aller Voraussicht nach auch in der Stadt Wien auf Widerswtand stossen.

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 8 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑