Dessen Bruder hat die Herrschaft durch geheimen Mord an sich gerissen und die Frau des Ermordeten geheiratet. Der norwegische Prinz Fortinbras steht an den Grenzen und erhebt Gebietsansprüche. Dazwischen steht der legitime Thronfolger Hamlet, heimgesucht vom Geist des Vaters: Er soll nun eingreifen, ordnen, den Konflikt lösen, soll ungesühnten Brudermord und Thronraub rächen, das Böse richten und die Ruhe im Land wiederherstellen, ein Mädchen lieben und die Welt bejahen. Aber er kann nicht. Wem oder was kann er noch trauen?
Ist der Geist seines Vaters wirklich oder nur eine teuflische Versuchung? Liebt ihn Ophelia oder spioniert sie ihn lediglich aus? Sind Menschen überhaupt zur Liebe fähig? Ist seine Mutter auf seiner Seite oder verstrickt in ein Mordkomplott? Hamlet strauchelt, sein Gewissen, sein Gefühl, sein Denken stehen ihm im Wege und halten ihn vom Handeln ab. Aufgespannt zwischen Verstand und Gefühl, zweifelnd ob Wahrheit und Absolutheit zu finden sind, geht Hamlet an der Unfassbarkeit der Situation und der Angst zu fehlen zu Grunde.
Oliver Reese, der am Schauspiel Frankfurt »Phädra« und »Der Nackte Wahnsinn« inszenierte, wird den »Hamlet« in einer für Frankfurt angefertigten Neuübersetzung von Roland Schimmelpfennig auf die Bühne bringen. Bisher inszenierte er zahlreiche Dramatisierungen (»Die Frau, die gegen Türen rannte«, »Lolita«) und Stücke nach biografischen Texten (»Bartsch, Kindermörder«, »Emmy Göring an der Seite ihres Mannes«) u. a. am Düsseldorfer Schauspielhaus, dem Maxim Gorki Theater Berlin sowie am Theater Basel. Er brachte »Der Mann ohne Eigenschaften« und »Ritter, Dene, Voss« am Deutschen Theater Berlin auf die Bühne, dessen Leitung er nach sieben Jahren als Chefdramaturg 2008 übernahm. Seit 2009 leitet er das Schauspiel Frankfurt.
Regie Oliver Reese
Bühne Hansjörg Hartung
Kostüme Bernd Skodzig
Musik Jörg Gollasch
Kampfchoreografie Peter Theiss
Dramaturgie Nora Khuon
Mit Stephanie Eidt, Sandra Gerling, Bettina Hoppe; Sébastien Jacobi,
Johannes Kühn, Moritz Pliquet, Mathis Reinhardt, Christian Bo Salle, Peter
Schröder, Felix von Manteuffel, Till Weinheimer u.a.
Am 3. / 9. / 15. / 18. / 19. / 25. Dezember Voraufführung am 1. Dezember