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"Wir sind das Volk!" - Aktionswoche zu "1848" vom 13. bis 20. März 2016 in Berlin"Wir sind das Volk!" - Aktionswoche zu "1848" vom 13. bis 20. März 2016 in..."Wir sind das Volk!" -...

"Wir sind das Volk!" - Aktionswoche zu "1848" vom 13. bis 20. März 2016 in Berlin

Zum zweiten Mal laden das August Bebel Institut, das GRIPS Theater und der Paul-Singer-Verein/Gedenkort Friedhof der Märzgefallenen zur »Revolutionswoche 1848« ein, um sich mit den verschiedensten Formen des Gedenkens, Erinnerns und Auseinandersetzens die Ereignisse von 1848 vor Augen zu führen, immer mit dem Blick zurück in die Gegenwart.

In diesem Jahr liegt der Bezug zu heute näher, als es den meisten bekannt sein dürfte: „Wir sind das Volk!“ - Diese berühmte Parole wurde nicht etwa 1989 erfunden, sondern schon während der März-Revolution von 1848. Die Revolutionäre von damals legten den Grundstein für unsere heutigen demokratischen Grundwerte. Ebenso stehen Solidarität und Hilfe für Geflüchtete statt Ausgrenzung in der Tradition von 1848. Umso fataler ist es, dass 2016 diese Parole benutzt wird von Menschen, die genau das Gegenteil von dem wollen, was 1848, 1989 oder beim »arabischen Frühling« auf der Agenda stand.

 

Stadtführungen, Theater*, Vorträge, Jugendworkshops, einen Filmabend zum Arabischen Frühling, Parties, Nachtlectures, Gedenkveranstaltungen u.v.m. gibt es ab diesen Sonntag an den verschiedensten Orten in Berlin. Untenstehend finden Sie alle Veranstaltungen tageweise aufgelistet, umfassende Informationen findet man auf der Website zur Aktionswoche: www.revolution1848berlin.de. Zur Einstimmung haben haben wir einen Trailer mit Impressionen von 2015 zusammengestellt.

 

* Leider ist ein Spieler unserer Produktion „1848 – Die Geschichte von Jette und Frieder“ so erkrankt, dass wir die für die Aktionswoche geplanten Vorstellungen absagen müssen. Stattdessen zeigen wir KRIEGERIN, das inhaltlich einen sehr aktuellen Bezug zu dem Slogan „Wir sind das Volk!“ herstellt.

 

Tag 1: Sonntag, 13. März12 bis 15 Uhr: Stadtführung "1848. Die Revolution in Berlins Mitte"Vor dem Berliner Schloss verneigte sich der König 1848 vor seinen Untertan*innen und den Opfern der Barrikadenkämpfe. Wir suchen nach den Spuren der Revolution in der Berliner Mitte.

Führung: Reinhard Wenzel, Politologe und Bildungsreferent des August Bebel Institut

Kosten: 5,- Euro | Anmeldung: anmeldung@august-bebel-institut.de

 

16 bis 17 Uhr: Führung "Frauen in der Märzrevolution"

Politische Emanzipation und Barrikadenkampf: Die Revolution von 1848 politisierte auch Frauen. Forderungen nach politischer Mündigkeit und Gleichberechtigung wurden laut. Erfahren Sie mehr über Wortführerinnen wie Bettina von Arnim oder Louise Aston und über die Frauen, die auf den Berliner Barrikaden kämpften.

Ort: Friedhof der Märzgefallenen, Ernst-Zinna-Weg, 10249 Berlin, Tram "Platz der Vereinten Nationen" | Eintritt frei | Anmeldung: nicht nötig

 

Tag 2: Montag, 14. März 9 - 16 Uhr:

Jugendworkshop "Wofür würdest du auf die Straße gehen?"1848 hat das Ringen der Bevölkerung um Beteiligung und Wahlrecht sowie für bessere Lebensbedingungen zu Barrikadenkämpfen in Berlin geführt. Wozu führt Beteiligung heute? Berliner Jugendliche gehen der Frage nach, wofür sie auf die Straße gehen würden und befassen sich mit aktuellen Protestmethoden.

Anmeldung: anmeldung@august-bebel-institut.de | Kosten: keine

 

Tag 3: Dienstag, 15. März19 Uhr: Vortrag und Diskussion "Die Badische Revolution"Für die Souveränität des Volkes und für eine Republik kämpften die Revolutionäre im südwestdeutschen Baden. Drei heftige Aufstandswellen erschütterten 1848/49 das an Frankreich angrenzende Land. Die Politisierung der Bevölkerung war hier weit voran geschritten – mit starken radikaldemokratischen Einflüssen.

Mit Dr. Elisabeth Thalhofer, Leiterin der Erinnerungsstätte Rastatt

Ort: Galerie des August-Bebel-Instituts, Müllerstr. 163, 13353 Berlin, S/U Wedding | Eintritt frei | Anmeldung nicht nötig

 

Tag 4: Mittwoch, 16. März 18 - 21 Uhr: Film "ART WAR – Ägyptens Künstler*innen und die Revolution"

»Art War« begleitet junge ägyptische Künstler*innen in der Zeit nach dem arabischen Frühling bis zum Sturz des Präsidenten Mursi und der Muslimbruderschaft. Der Dokumentarfilm erzählt, wie sie lernen, Kunst in noch nie gesehener Weise als Waffe im Kampf für ihre unvollendete Revolution einzusetzen.

Anschließend Gespräch mit Regisseur Marco Wilms

Ort: Kino Movimento, Kottbusser Damm 22, 10967 Berlin | Kosten: 5 € pro Karte | Reservierung: 030 - 692 47 85 oder online

 

Tag 5: Donnerstag, 17. März 18 Uhr: Theaterstück "KRIEGERIN"

Nach dem gleichnamigen Film von David WnendtDie Story: Jung, weiblich, rechtsradikal. Marisa ist 18, Neonazi, schlägt zu, wenn ihr jemand dumm kommt, und hasst Ausländer, Kapitalismus, Politiker, die Polizei und alle. In ihrer Kameradschaft ist sie jemand. Zusammen fühlen sie sich stark, nicht nur beim Skandieren von "Wir sind das Volk!". Rasul, ein 14-jähriger Geflüchteter, und sein Bruder suchen sich ausgerechnet den Supermarkt für ihre Einkäufe aus, in dem Marisa arbeitet. Welten prallen aufeinander. Dazwischen: Viel rohe Gewalt. Hass als Lebensgefühl. Eine Welt wie im Kriegszustand ...

KRIEGERIN will keine einfachen Antworten geben. Vielmehr wird der Nährboden für Rechtsextremismus beleuchtet, und Autorin Tina Müller fragt nach der Verantwortung eines jeden einzelnen.

Ort: GRIPS Theater, direkt U Hansaplatz | Karte: 13,- €, ermäßigt 9,- € | Reservierung: Online

19 Uhr: Vortrag und Diskussion "Ich sterbe für die Freiheit. Brüder, zielt gut!" – Maximilian Dortu und die 1848er Revolution in BadenVeranstaltung mit Vortrag von Dr. Kurt Hochstuhl (Freiburg) und Musik der Zeit.

Ort: Landesvertretung Baden-Württemberg, Tiergartenstr. 15, 10785 Berlin, Bus 200 Tiergartenstraße | Eintritt frei | Anmeldung: antwort@lvtberlin.bwl.de

 

Tag 6: Freitag, 18. März 10:30 Uhr: Theaterstück "KRIEGERIN"

Nach dem gleichnamigen Film von David WnendtKRIEGERIN will keine einfachen Antworten geben. Vielmehr wird der Nährboden für Rechtsextremismus beleuchtet, und Autorin Tina Müller fragt nach der Verantwortung eines jeden einzelnen.

Altersempfehlung: ab 14

Ort: GRIPS Theater, direkt U Hansaplatz | Karte: 13,- €, ermäßigt 9,- € | Reservierung: 030 - 397 47 40

 

15 Uhr: Führung "Aufbruch in ein demokratisches Europa – die Märzevolution 1848/49"

Die Berliner Märzrevolution war ein zentraler Markstein der deutschen und europäischen Revolution von 1848/49. Begraben wurden die Oper auf dem eigens dafür geschaffenen Friedhof der Märzgefallenen.

Ort: Friedhof der Märzgefallenen, Ernst-Zinna-Weg, 10249 Berlin, Tram "Platz der Vereinten Nationen" | Eintritt frei | Anmeldung: nicht nötig

 

15 - 16 Uhr: Feierstunde der Aktion 18. MärzMit Gregor Gysi (MdB), Jan Stöß (Landesvorsitzender der Berliner SPD), Volker Schröder (Aktion 18. März), dem Erich-Fried-Chor u.a.

Am Platz des 18. März am Brandenburger Tor

21 Uhr: Vortrag und Party"1848-Utopie-Nachtlecture-Party"

Ist das Ende der Utopie gekommen? Sind alle Forderungen von 1848 erfüllt? Unter dem Motto »Vorwärts und nicht Vergessen« werfen wir einen Blick auf die Bewegung der Arbeiterinnen und Arbeiter als »Große Erzählung«. Jenseits von Tradition & Nostalgie wird gefragt, was diese Erzählung uns über unsere Gegenwart und Zukunft sagt.

Mit: Ralf Hofrogge (Historiker), Autor von "Sozialismus und Arbeiterbewegung in Deutschland"

Ort: Galerie des August-Bebel-Instituts, Müllerstr. 163, 13353 Berlin, S/U Wedding | Eintritt frei | Anmeldung nicht nötig

 

Tag 7: Samstag, 19. März 14 - 15 Uhr | 15 - 16 Uhr | 16 - 17 Uhr:

Führungen "Frauen in der Märzrevolution"Politische Emanzipation und Barrikadenkampf: Die Revolution von 1848 politisierte auch Frauen. Forderungen nach politischer Mündigkeit und Gleichberechtigung wurden laut. Erfahren Sie mehr über Wortführerinnen wie Bettina von Arnim oder Louise Aston und über die Frauen, die auf den Berliner Barrikaden kämpften.

Ort: Friedhof der Märzgefallenen, Ernst-Zinna-Weg, 10249 Berlin, Tram "Platz der Vereinten Nationen" | Eintritt frei | Anmeldung: nicht nötig

 

Tag 8: Sonntag, 20. März11 - 14 Uhr

Busrundfahrt: "Linie 1848 – Mit dem Bus zur Barrikade"Im historischen Doppeldeckerbus der BVG führen Mitarbeiter*innen des Erinnerungsortes Friedhof der Märzgefallenen zu den wichtigsten Orten der Märzrevolution in Berlin. Stationen sind u.a.: In den Zelten; ehem. Zellengefängnis Moabit; Gendarmenmarkt; Neue Wache; ehem. Stadtschloss; Singakademie; Zeughaus; Gedenkort Friedhof der Märzgefallenen.

Kosten: 5 € | Anmeldung bis 16. März: 030 - 214 72 72 3 oder anmeldung@paul-singer.de

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