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WOCHE DER NEUEN DRAMATIK in den Münchner Kammerspielen

vom 14. - 19. Juli 2009

 

Die Formate, in denen die Kammerspiele in den letzten acht Jahren zeitgenössische Autorinnen und Autoren aufgeführt und gefördert haben, sind so vielfältig wie die Spielorte: Ur- und Erstaufführungen fanden im Schauspielhaus, Werkraum und im Neuen Haus genauso statt wie in Foyers, Aufzügen, Probebühnen, Werkstätten und im Stadtraum, es gab Lesungen, Nischen, Autorenwerkstätten, lange Nächte und Wochenenden der neuen Dramatik, Nachspiele. Allein vier Stückaufträge hatten die Kammerspiele für die Spielzeit 2008/09 vergeben.

In der WOCHE DER NEUEN DRAMATIK werden alle sieben Produktionen noch einmal gezeigt, laden Autoren, Regisseure, Lektoren und Kritiker zu Publikumsgesprächen und Podiumsdiskussionen ein und alle zur großen Abschlussparty am 18. Juli.

 

Schauspielhaus

Furcht und Zittern

Ein Singspiel von Händl Klaus, Lars Wittershagen

Regie: Sebastian Nübling

 

Mit: René Dumont, Caroline Ebner, Paul Herwig, Stefan Merki, Jochen Noch, Wiebke Puls, Tanka Schleiff Musiker: Margarita Holzbauer, Jan Kahlert, Tschinge Krenn, Peter Pichler; Chor: Kindersolisten des Staatstheaters am Gärtnerplatz

 

Zum letzten Mal am Dienstag, 14. Juli, um 20.00 Uhr im Schauspielhaus

 

"Das ist grotesk und rührend, wie in diesem Zirkus sich scharfe und zarte Momente ohnehin munter abwechseln. (...) In Händls letztem Stück war es ein unverhofft auftauchender Zeh, der alles durcheinander brachte, hier ist es ein Schwanz, der alles durcheinander bringt. Auch da passt alles. Vielleicht ist es das erste moderne Schwanzdrama, das Händl geschrieben hat, wo früher die Salon- und die Boulevardkomödien waren, ist jetzt diese merkwürdige, schrille Farce."

Frankfurter Rundschau

 

Werkraum

lass mich dein Leben leben! Dirty Control 2 von: Jörg Albrecht

Regie: Roger Vontobel

 

Mit: Tabea Bettin, René Dumont, Oliver Mallison, Lasse Myhr, Tanja Schleiff, Sebastian Weber, Murena, Errol Dizdar

 

Zum letzten Mal am Mittwoch, 15. Juli 2009, um 20.00 Uhr im Werkraum

 

"'lass mich dein Leben leben!' setzt eine Münchner Zombiefilm-Crew im Studio und eine slasherfilmfanatische Teenie-Crew im Kino parallel. Beide, Produzenten wie Konsumenten, fragen in zwei trashigen Textteilen, was wichtiger sei: öffentliche Sicherheit oder 'gefühlte Privatheit'? Angesichts von Marx' "sozialer Kontrolle" und Google Earths Weltbilderbuch, den Münchner U-Bahn-Prüglern und der hilflos in einem amerikanischen Krankenhaus verendeten Patientin, angesichts von Youtube, Biometrie und einer Flut versteckter Kameras auf Plätzen, in Supermärkten, hinter Toilettenspiegeln - 'die Daten sind auferstanden, um die Lebenden zu verschlingen'. Und alle müssen sterben, hingerichtet von diversen Kamera-"Shots" und getrieben vom Wunsch nach Freiheit."

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

 

Schauspielhaus

Rechnitz (Der Würgeengel) von Elfriede Jelinek

Regie: Jossi Wieler

 

Mit: Katja Bürkle, André Jung, Hans Kremer, Steven Scharf, Hildegard Schmahl

 

Am Donnerstag, 16. Juli 2009, um 20.00 Uhr im Schauspielhaus

 

"Wir sehen weder die Täter noch die Opfer von Rechnitz sondern anonyme und nirgendwo sozial geerdete "Boten", die ihre eigenen, immerfort anzweifelbaren Geschichten spielen und erzählen. Jelineks Text ist ein zwar zäh lesbarer, in dieser Wiedergabe aber luzider, hoch intelligenter und in seinem Spiel mit der Dialektik auch vergnüglicher Essay über Sprache und Lüge, über die Wahrheit von Geschichten und Geschichte. Auf diesem intellektuellen Hochseil allerdings kann sich nur ein erstklassiger Regisseur mit einer ebensolchen Mannschaft halten - wie eben Jossi Wieler und sein bestechend brillantes Ensemble aus Hildegard Schmahl, Katja Bürkle, André Jung, Hans Kremer und Steven Scharf."

tz

 

Werkraum

Bulbus von Anja Hilling

Regie: Christiane Pohle

 

Mit: Jean-Pierre Cornu, Gundi Ellert, Lena Lauzemis, Jochen Noch, Annette Paulmann, Edmund Telgenkämper

 

 

Zum letzten Mal am Donnerstag, 16. Juli 2009, um 20.00 Uhr im Werkraum

 

"... eine süffige Groteske "on the rocks", eine genial komische Gratwanderung zwischen Parodie und Tristesse. (...) Man kann sich aber auch einfach nur freuen über die surreale Provinzposse voll herrlich schräger Poesie."

tz

 

Werkraum

Kaspar Häuser Meer von Felicia Zeller

Regie: Lars-Ole Walburg

 

Mit: Lasse Myhr, Steven Scharf, Sebastian Weber

 

Zum letzten Mal am Freitag, 17. Juli 2009, um 20.00 Uhr im Werkraum

 

"Dann treten die drei Schauspieler auf, und vom ersten Satz an, möglicherweise schon beim Luftholen zum ersten Satz, ist die Verbindung zum Publikum da und eine Gewissheit, die sich bei vielen Aufführungen nie einstellt: dass dieser Theaterabend großen Spaß machen und ein Gewinn sein wird. Die Uraufführung der preisgekrönten Auftragsarbeit in Freiburg soll einen Zack weniger witzig gewesen sein. Ich versichere: Die Münchner Komik nimmt dem Stück kein bisschen von seiner Aussagekraft. Die Perspektive der Autorin ist genial. (...) Wenn all das redundant sprudelnde Bürogeschwätz, diese vielen nicht zu Ende gesprochenen Sätze nicht nur wahnsinnig komisch sind, sondern dahinter Hetze, Ohnmacht und tödliches Elend ohne Pathos und Ermahnung derart deutlich werden, ist es nicht Satire, sondern große Kunst."

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

 

Werkraum

Armes Ding von John Birke

Regie: Felicitas Brucker

Mit: Lena Lauzemis, Sylvana Krappatsch, Edmund Telgenkämper

 

Zum letzten Mal am Samstag, 18. Juli 2009, um 20.00 Uhr im Werkraum

 

"Hart, aber melodisch, leichthin, aber wichtig, dokumentarisch rekonstruierend, aber gleichnishaft konstruiert."

 

Werkraum

Susn von Herbert Achternbusch

Regie: Thomas Ostermeier

 

Mit: Brigitte Hobmeier, Bernd Moss

 

Am Sonntag, 19. Juli 2009, um 20.00 Uhr im Werkraum

 

"Regisseur Thomas Ostermeier beweist großes Gespür für die Tragik dieser gescheiten, gescheiterten Susn, die Brigitte Hobmeier mit Haut und Haar spielt, "Kunst", sagt sie am Anfang, "kunst die ned anständig verabschieden? Servus...". Der Satz, [...] umreißt es gut: Um Kunst, ihre regionale Verwurzelung und Verwirklichung, um Abschied und eine Lebensbilanz geht es."

Frankfurter Rundschau

 

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