Das Trauerspiel wurde auf ein operntaugliches Libretto reduziert, nicht zuletzt, weil es der Erwartungshaltung seines bürgerlichen Publikums und der politischen Zensur angepasst werden musste. Erscheint nun der Text der „Luisa Miller“ in seiner Hinwendung zum kleinbürgerlichen Familiendrama gegenüber der Vorlage entschärft, so wird doch in Verdis Musik eine unbändige Kraft deutlich, die durchaus von Schillers Sozialkritik beeinflusst ist. Vor allem in dem revolutionären Geist Millers sowie dem Protest des Chors nach dessen Festnahme und seiner Einschüchterung durch Wurm spiegeln sich die gesellschaftlichen Verhältnisse seiner Zeit.
Eigentliches Thema in „Luisa Miller“ ist der Konflikt der Titelheldin, deren Liebe zu Rodolfo, dem Sohn des Grafen von Walter, an den unüberwindbaren sozialen Schranken scheitert. Sie wird Opfer einer Intrige des hinterhältigen Schlossverwalters Wurm, der Luisa besitzen will. Als sie sich ihm verwehrt, zwingt er sie unter dem Siegel der Verschwiegenheit, ihre Liebe zu ihm in einem Brief zu beeiden, anderenfalls käme ihr Vater beim Grafen Walter in Haft. Daraufhin beschließt Luisa, sich das Leben zu nehmen. Miller kann sie davon abhalten, doch plötzlich taucht Rodolfo auf und zwingt sie, Rechenschaft abzulegen. Luisa, gebunden durch ihren Eid, kann erst, als sie den von ihrem Geliebten vergifteten Wein getrunken hat, in Todesgewissheit die ganze Wahrheit sagen.
Carlos Wagner, der bereits Bizets „Carmen“ auf die Bühnen der Deutschen Oper am Rhein brachte, wird gemeinsam mit Kaspar Zwimpfer, der dem Publikum durch sein eindrucksvolles Bühnenbild zu Brittens „Peter Grimes“ noch in guter Erinnerung ist, und dem Kostümbildner Christof Cremer das Drama um diese junge Frau in Szene setzen.
Melodramma tragico in drei Akten
Libretto von Salvatore Cammarano
nach dem bürgerlichen Trauerspiel „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung Giordano Bellincampi
Inszenierung Carlos Wagner
Bühne Kaspar Zwimpfer
Kostüme Christof Cremer
Licht Volker Weinhart
Chorleitung Gerhard Michalski
Dramaturgie Bernhard F. Loges
Der Graf von Walter Thorsten Grümbel
Rodolfo Giancarlo Monsalve
Federica Susan Maclean
Wurm Sami Luttinen
Miller Boris Statsenko
Luisa Olesya Golovneva
Laura Katarzyna Kuncio
Ein Bauer Paul Stefan Onaga
Chor Chor der Deutschen Oper am Rhein
Orchester Duisburger Philharmoniker
Termine im Theater Duisburg:
Do 04.07., 19.30 Uhr | So 07.07., 18.30 Uhr | Fr 12.07. / Mi 17.07. / Sa 20.07. – jeweils 19:30 Uhr
Karten und weitere Informationen sind erhältlich in den Opernshops Düsseldorf und Duisburg,
Tel. 0211.89 25 211 // 0203.940 77 77, sowie über www.operamrhein.de.