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Zweimal Othello auf den Vereinigte Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach

1. Othello/Ein Sommernachtstraum

Ballett von Robert North nach William Shakespeare

Premiere 19. Februar 2011 um 20 Uhr im Theater Krefeld

2. Othello, Tragödie von William Shakespeare

Premiere 24. Februar 2011 um 20 Uhr im Theater Krefeld

1. Othello/Ein Sommernachtstraum

Ballett von Robert North nach William Shakespeare

Musik von Benjamin Britten und Felix Mendelssohn Bartholdy

Premiere am Samstag, dem 19. Februar 2011 um 20 Uhr

im Theater Krefeld

William Shakespeare kannte die menschliche Seele mit ihren Leidenschaften und Abgründen. Er wusste um die alles außer Kraft setzende Macht der Liebe und gestaltete sie auf unterschiedliche Wei-se – auch in Othello und Ein Sommernachtstraum. Doch so unterschiedlich diese beiden Werke in ih-rer Thematik auch sein mögen, in einem wesentlichen Punkt stimmen sie überein: Die Liebe gerät durch das Einwirken fremder, äußerer Kräfte aus den Fugen.

Diese Klammer verbindet auch den zweiteiligen Ballettabend von Robert North. Darin wird die tragisch endende Liebe Othellos zu Des-demona mit dem glücklichen Ausgang der Liebeswirren im nächtlichen Elfenwald kontrastiert: Zu Benjamin Brittens Variations on a theme of Frank Bridge entwickelt North ein fesselndes dramati-sches ‚Kammerspiel’ für vier Tänzer, das das Publikum auf beklemmende Weise in seinen Bann zieht. Die choreografische Umsetzung des launenhaften Liebestreibens, angestiftet vom Elfenkönig Oberon und dem Troll Puck – zu Mendelssohn Bartholdys weltberühmter Schauspielmusik Ein Sommer-nachtstraum –, besticht dagegen durch ihre amüsanten Einfälle und liebevolle Figurenzeichnung.

Unter der Leitung von Graham Jackson verleihen die Niederrheinischen Sinfoniker und Solistinnen des Musiktheaterensembles sowie der Damenchor dem Abend besonderen Glanz.

Musikalische Leitung: Graham Jackson

Choreografie: Robert North

Bühne: Andrew Storer

Kostüme: Robert North

Choreinstudierung: Heinz Klaus/Maria Benyumova

Dramaturgie: Silke Meier/Regina Härtling

Mit: Karine Andrei-Sutter, Ligia Craciunescu, Alicia Fossati, Victoria Hay, Teresa Levrini, Camilla Matteucci, Yasuko Mogi, Elisa Rossignoli, Leona Sivoš; Alessandro Borghesani, Razvan Craciunes-cu, Paolo Franco, Abine Leao Ka, Takashi Kondo, Emmerich Schmollgruber, Fabio Toraldo, Jorge Yen; Debra Hays/Isabelle Razawi, Christina Heuten/Marianne Thijssens; Damenchor der VSB;

Die Niederrheinischen Sinfoniker

*****

2. Othello

Tragödie von William Shakespeare

Deutsch von Oliver Karbus

Premiere am Donnerstag, dem 24. Februar 2011 um 20 Uhr

im Theater Krefeld

Der schwarze Immigrant Othello hat in Venedig eine glänzende Karriere als führender Militärstratege hingelegt. Aus Liebe zu Desdemona, der Tochter eines Senators, will er Venedig zu seiner Heimat machen. Die Heirat mit ihr könnte dabei auch sein letzter Schritt in einer ganzen Reihe zur Integration sein … Doch kaum ist die Heirat vollzogen, wird Othello in den Krieg nach Zypern abberufen. Desdemona folgt ihm, ebenso Jago, ein Untergebener des Generals, der sein bedingungsloses Vertrauen genießt und das zu nutzen weiß. Denn Jago hasst Othello insgeheim, seitdem dieser ihn bei der Wahl seines Stellvertreters übergangen hat. In präzisen Schritten entspinnt Jago eine bösartige Intrige, die Othello unaufhaltsam in die Katastrophe treibt. Denn Jago weiß um dessen Verwundbarkeit: Es ist die Angst des Immigranten, nicht wirklich anerkannt zu sein.

Shakespeares 1604 uraufgeführte Tragödie ist Jahrhunderte lang vor allem als Eifersuchtsdrama gelesen worden. Mitte des 20. Jahrhunderts begann man, sich auch mit der sozialen und historischen Konstruktion von ‚schwarz und weiß’ in Othello sowie mit der daraus erwachsenden Außenseiterstellung des Titelhelden zu beschäftigen: Als ein äußerst erfolgreicher Einwanderer gliedert er sich mühelos in die soldatische Männerwelt seiner neuen Heimat ein und kann sich dort sogar an ihre Spitze arbeiten. Zugleich aber wird ihm die volle Anerkennung in der Zivilgesellschaft außerhalb seines Berufsfelds Militär versagt. Ein Widerspruch, der letztlich auch zum Mord an der geliebten Frau führt – aus vermeintlich verletzter Soldaten- und Mannes-Ehre.

Inszenierung: Matthias Gehrt

Bühne: Gabriele Trinczek

Kostüme: Petra Wilke

Dramaturgie: Martin Vöhringer

Mit: Felicitas Breest, Eva Spott, Helen Wendt; Felix Banholzer, Cornelius Gebert, Joachim Henschke, Adrian Linke, Daniel Minetti, Paul Steinbach, Christopher Wintgens, Bruno Winzen

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