Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
AGATHA von Marguerite Duras in den Münchner KammerspielenAGATHA von Marguerite Duras in den Münchner KammerspielenAGATHA von Marguerite...

AGATHA von Marguerite Duras in den Münchner Kammerspielen

Premiere 12. März 2011, nur bis 2.5., 20.00, Spielhalle. --

 

Eine Frau trifft sich mit ihrem Bruder in einer unbewohnten, leeren Villa. Es ist jenes Haus am Meer, wo sie als Kinder gemeinsam mit ihrer Mutter und den Geschwistern die Ferien verbrachten.

 

Jetzt sind beide über dreißig. Sie sehen sich auffallend ähnlich. Sie schweigen. Vermutlich haben sie viel gesprochen, bevor wir sie sehen. Sie schauen sich nicht an. Sie ist gekommen, um sich für immer von ihrem Bruder zu verabschieden. Die Villa und die Frau tragen den gleichen Namen: Agatha.

 

1981 schrieb die französische Schriftstellerin und Regisseurin Marguerite Duras (DER LIEBHABER, HIROSHIMA MON AMOUR) diesen Dialog, der wie ihre anderen Theatertexte und Romane stark autobiographisch geprägt ist. In AGATHA liegt die Utopie in der Vergangenheit. Liebe und Erotik sind mit der Kindheit der beiden Geschwister verbunden. Bei ihrem Zusammentreffen werden nun die Rituale des Kindseins, gepaart mit Angst, Aggression und Lust, wiedererlebt. Agatha möchte die Liebe zu ihrem Bruder erhalten. Dies kann jedoch nur durch die Trennung ermöglicht werden. Auch wenn er nicht imstande ist, diese Trennung zu ertragen.

 

Mit AGATHA schrieb Duras ein Plädoyer gegen die Profanisierung der großen Emotionen, gegen eine Liebe des Besitzes, gegen das alltäglich und Erwachsen werden der Liebe.

 

Deutsch von Simon Werle

 

Regie: Julie Van den Berghe, Bühne: André Joosten, Kostüme: Greta Goiris, Musik: Ulrich Wangenheim, Harpo 't Hart, Licht: Jürgen Tulzer, Dramaturgie: Jeroen Versteele

 

Mit: Katja Bürkle, Stefan Merki

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 8 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

SHOWEFFEKTE BLITZEN BRILLANT AUF - Musical "Cabaret" im Schauspielhaus/STUTTGART

Durch Liza Minnelli ist das Stück weltberühmt geworden. In der Inszenierung von Calixto Bieito leben die 1920er Jahre in Berlin bei diesem Musical von Joe Masteroff, John Kander und Fred Ebb durchaus…

Von: ALEXANDER WALTHER

LIEBE ZUM BLINDEN BLUMENMÄDCHEN - Charlie-Chaplin-Film "City Lights" mit dem Staatsorchester unter Cornelius Meister im Opernhaus STUTTGART

Diese berühmte US-amerikanische Tragikomödie aus dem Jahre 1931 von Charles Chaplin erfuhr im voll besetzten Opernhaus mit dem exzellent musizierenden Staatsorchester Stuttgart unter der Leitung von…

Von: ALEXANDER WALTHER

RAFFINIERTES VISUELLES WECHSELSPIEL - "Grupo Corpo" im Forum am Schlosspark LUDWIGSBURG

Die Faszination des brasilianischen Tanzes zeigt sich vor allem in der Vereinigung des modernen Balletts mit brasilianischen Formen wie Capoeira und Xaxado. Rumba und Samba entfalten bei…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRSPIEL ZWISCHEN HIMMEL UND HÖLLE - Die Württembergische Landesbühne Esslingen zeigt "Der Boandlkramer und die ewige Liebe"

Im witzig-skurrilen Stück "Der Boandlkramer und die ewige Liebe" in der Bühnenfassung von Marcus Grube nach dem Drehbuch von Ulrich Limmer, Marcus H. Rosenmüller und Michael Bully-Herbig tauchen…

Von: ALEXANDER WALTHER

Widerstand - "Der Kaiser von Atlantis oder Die Tod-Verweigerung" von Viktor Ullmann in der Deutschen Oper am Rhein

Die geplante Uraufführung von Viktor Ullmanns Oper "Der Kaiser von Atlantis" kam 1944 im KZ Theresienstadt nicht zustande. Der Komponist Ullmann und der Librettist Peter Kien waren dort inhaftiert und…

Von: Dagmar Kurtz

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑