die Grinsekatze, das sprechende Ei Humpty Dumpty oder der Märzhase, Bewohner einer fremdartigen Welt, die bis heute Schriftsteller, Philosophen, Physiker und Mathematiker aufgrund ihrer Profundität und zwingenden Antilogik fasziniert und inspiriert.
Denn im Wunderland gerinnen Zeit und Raum, die Sprache entwickelt ein Eigenleben, Namen lösen sich auf. Non-Sense. Ein Grinsen ohne Katze. Spiele, die keine Gewinner oder Verlierer kennen, bei denen es dennoch um Leben oder Tod geht. Der Unsinn verschlingt den Sinn. Tiere sprechen, Köpfe rollen. Man wähnt sich zwischen kleinen Mädchen und ist schon einem unumkehrbaren Wahnsinn verfallen. Hinter dem vermeintlich Offensichtlichen lauert das Unheimliche, und hinter dem Kinderbuch der ganze Wahnsinn des Seins. Ein populärer Mythos zwischen Walt Disney und David Lynch: Follow the rabbit.
Bereits Virginia Woolf sagte, ALICE IM WUNDERLAND sei kein Buch für Kinder, sondern das einzige Buch, durch das wir Kinder werden. Dieser Maxime folgend, hat sich nun Regisseur Antú Romero Nunes - Nachwuchsregisseur des Jahres 2010 - dem Welterfolg Lewis Carrolls angenommen
und wird seine Lesart des ALICE-Stoffes ab dem 8. November auf der Pfauenbühne zeigen. Neben den Schauspielern Hilke Altefrohne, Henrike Johanna Jörissen, Nils Kahnwald, Claudius Körber und Jirka Zett unterstützen ihn dabei der Live-DJ Johannes Hofmann sowie die Sängerinnen Anna Katharina Bauer und Lisa Marie Neumann, die in Deutschland mit ihren Bands „Clarence & Napoleon“ und „marie & the redCat“ bereits für Aufsehen sorgten.
Antú Romero Nunes begann ein Regiestudium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, das er 2009 mit seiner Diplominszenierung „Die Geisterseher“ nach Friedrich Schiller am
£Maxim Gorki Theater Berlin erfolgreich beendete. Seit der Spielzeit 2009/2010 inszenierte er u.a. am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Wiener Burgtheater und am Thalia Theater Hamburg,
wo er u.a. eine Version von Mozarts „Don Giovanni“ mit Schauspielern erarbeitete. Mehrere seiner Arbeiten wurden zu renommierten Theaterfestivals, wie etwa „Radikal jung“ des Münchner Volkstheaters und zu den Internationalen Schillertagen am Nationaltheater Mannheim eingeladen.
In der Kritikerumfrage von „Theater heute“ wurde Antú Romero Nunes zum Nachwuchsregisseur des Jahres 2010 gewählt. Zudem wurde er 2011 mit dem Kurt-Hübner-Regiepreis ausgezeichnet.
Dem Zürcher Publikum stellte er sich in der Spielzeit 2011/12 mit seiner Bühnenbearbeitung des Science Fiction-Romans „Solaris“ von Stanislaw Lem vor. Zudem ist in dieser Spielzeit auch seine Inszenierung „Peer Gynt“ von Henrik Ibsen als Neueinstudierung einer Produktion des Schauspiels Frankfurt in der Box des Schiffbaus zu sehen.
ALICE IM WUNDERLAND
nach Lewis Carroll
Regie Antú Romero Nunes
Bühne Florian Lösche
Kostüme Judith Hepting
Musik Johannes Hofmann
Licht Michel Güntert
Dramaturgie Julia Reichert
Mit:
Hilke Altefrohne
Henrike Johanna Jörissen
Nils Kahnwald
Claudius Körber
Jirka Zett
Sängerinnen:
Anna Katharina Bauer
Lisa Marie Neumann
Live-DJ:
Johannes Hofmann
Weitere Vorstellungen im Pfauen
10./ 24. November, jeweils 15 Uhr
11./ 20./ 29. November, jeweils 20 Uhr
2. Dezember, 20 Uhr
Weitere Vorstellungen sind in Planung.