Doch verwundert sie dessen Frage, ob sie ihn als ihren Gemahl, also aus Pflicht, oder als Geliebten, aus Neigung, empfangen habe. Ihre Verwirrung wächst, als kurz darauf der echte Amphitryon zurückkehrt ...
Ursprünglich plante Kleist Molières Komödie zu übersetzen, doch fand er einen solchen Gefallen an dem Stoff, dass er ein eigenes Lustspiel schrieb. Darin fragt er nach Gefühl und Bewusstsein: Was bleibt, wenn einem die Identität genommen wird und auf das innerste Gefühl kein Verlass mehr ist? In Kleists Verwechslungsspiel müssen alle, selbst Jupiter, tragikomisch scheitern. Und das geschieht so lustvoll-tiefsinnig, dass Thomas Mann Amphitryon das „witzig-anmutsvollste, das geistreichste, das tiefste und schönste Theaterspiel der Welt“ nannte.
Fabian Alder, geboren 1981 in Scherzingen in der Schweiz, arbeitete bis 2004 als Regieassistent am Schauspielhaus Zürich unter der Leitung von Christoph Marthaler. Dort entstand auch seine erste eigene Regiearbeit. Von 2005 bis 2008 war er Regieassistent am Schauspiel Essen unter der Leitung von Anselm Weber. Auch in Essen inszenierte er. 2008 bis 2012 studierte Fabian Alder Regie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin und arbeitete parallel dazu als Hausregisseur am Theater Augsburg. Im Mai 2013 schloss er am Berliner Arbeitertheater das Studium mit seiner Diplominszenierung „Sennentuntschi“ von Hansjörg Schneider ab und arbeitet seitdem als freier Regisseur.
Fabian Alder * (Inszenierung)
Ines Nadler * (Bühne, Kostüme)
Olav Kröger (Musikalische Einrichtung)
Nora Wieczorek (Dramaturgie)
Raphaela Möst * (Alkmene)
Vanessa Rose (Charis)
Henning Bäcker (Merkur)
Ralph Jung * (Jupiter)
Philipp Reinheimer (Sosias)
Florian Stiehler * (Amphitryon)
* Gast
Weitere Vorstellungen: 23. Mai und 5. Juni 19.30 Uhr, 6. Juli 18 Uhr.
Premiere in Altenburg am 17. Oktober 2014.